Anlässlich der Eröffnung der Fondation durfte ich mit dem grossen Architekten ein kurzes Gespräch führen. Er war freundlich, doch leicht geistesabwesend. In den späteren Tagen zeigte er sich auch bedeutend stärker entnervt, wie das Bild zeigt…
Frank Gehry, ist dieses Gebäude eine Hommage an Paris?
Es ist kein Geheimnis, wie sehr ich Frankreich liebe. Ich lebte einst hier, ich trinke gerne französischen Wein. Ich wollte hier etwas machen, das ich noch nie ausprobiert habe.
Es ist trotzdem ein unverkennbarer Gehry geworden.
Was Sie sehen, ist nur der Anfang. Das Gebäude macht bei fast allem mit. Es wird sich mit Leben füllen.
Hat Sie die Umgebung inspiriert?
Im Bois de Boulogne ist die Natur wichtig, deshalb suchte ich eine Form, die flüchtig wirkt. Etwas, das sich mit Licht und Wolken verändert.
Nehmen Menschen in Gebäuden wie diesem Kunst anders wahr?
Ich höre da ein Misstrauen. Das kenne ich, denn viele Museumsdirektoren lieben meinen Stil nicht. Sie denken, nur ein strenger weisser Raum erlaube den unverfälschten Kunstgenuss.
Und, stimmt es?
Nein. Minimalismus ist kalt. Die Avantgarde hat sich damit in eine tote Ecke hineinmanövriert. Meine Bauten drücken Bewegung aus, das öffnet Möglichkeiten.
Wie beurteilen Sie Ihren Erfolg?
Ich schaue nie zurück. Ich gehe vorwärts. Nur ein neues Projekt bietet mir die kreative Unsicherheit, die ich brauche.