Die Frau mit der Rolleiflex

Die Frau mit der Rolleiflex Ewa Hess | 14. Februar 2016 – 13:52 Die bisher grösste Schau der Fotografin Vivian Maier war in Zürich zu sehen. Ich versuchte damals rauszufinden, was mit dem in alle Winde verstreutem Nachlass tatsächlich geschieht. Nicht ganz einfach…«Die Entdeckung der Fotografin Vivian Maier, die vor sieben Jahren 83-jährig unerkannt, einsam und arm in Chicago starb, veränderte den Blick auf die Geschichte der Fotografie. Das immense Werk des fotografierenden Kindermädchens enthält Bilder, die schon jetzt zu den Klassikern gehören und sie in eine Reihe mit den Meistern wie Robert Frank, Paul Strand oder Henri Cartier-Bresson stellen.Nach und nach tritt aus dem Dunkel ihrer selbst gewählten Anonymität auch die Persönlichkeit der ungewöhnlichen Fotografin hervor. Die umfangmässig bisher grösste Ausstellung ihrer Werke ist bald in Zürich zu sehen. Mit 150 Bildern wird die Schau einen einmaligen Zugang zum Universum der «fotografierenden Mary Poppins» bieten. Vivian Maier setzte Menschen in alltäglichen, manchmal skurrilen Situationen ins Bild. Sie war in den Strassen unterwegs, sichtbar und doch unsichtbar, eine schmale, unauffällig gekleidete Frau mit strengen Gesichtszügen und einer grossen Rolleiflex-Kamera vor der Brust. Sie schien ihrem schweren Kasten den Vorzug vor der handlicheren Leica zu geben, vielleicht, weil man mit ihm beim Fotografieren nicht direkt zum Objekt, sondern in die Kamera runterschauen musste. Das gab ihr die nötige Distanz.In der fruchtbarsten Zeit ihres Lebens, als sie für mehrere Jahrzehnte Unterschlupf bei einer Familie in Chicago als Erzieherin von drei Buben fand, machte sie auf diese Weise endlose Streifzüge und brachte reiche Beute heim – die sie aber nie sah, denn sie machte von ihren Negativen selten Abzüge. «Sie war sich ihrer Kunst so sicher», sagt der Kunsthistoriker Daniel Blochwitz, der die Zürcher Ausstellung kuratiert, «dass sie selten mehrere Aufnahmen des gleichen Sujets machte». Das Foto sass meist. Sofort. Die Geschichte von Vivian Maiers Entdeckung mutet immer noch wie ein Märchen an. Die Kisten mit den Negativen (es waren ihrer 150 000) musste die später arbeits- und obdachlos gewordene Nanny in einem jener Lagerhäuser unterstellen, die es in Amerika zu Tausenden gibt. Als sie die Miete nicht mehr zahlen konnte, wurde ihr dort gelagertes Hab und Gut in einem Stück versteigert. So kam es zur Entstehung des «fragmentierten Archivs», wie es eine ihrer Biografinnen, Pamela Bannos, nennt.Die Kisten wurden gekauft und wiederverkauft. Der Immobilienagent John Maloof war der erste, dem die Qualität des Materials auffiel. Seither verschrieb sich der Hobby-Historiker der Aufarbeitung, Bekanntmachung und auch dem Verkauf des immensen Schatzes. Der Dokumentarfilm «Finding Vivian Maier», der im vergangenen Jahr in den Schweizer Kinos lief, war ebenfalls seine Initiative.Der Einstandspreis von 4000 Dollar, den Maloof für seine ersten Kisten zahlte (inzwischen hat er durch Zukäufe seinen Bestand komplettiert), steht natürlich in keinem Vergleich zum gegenwärtigen Wert dieser Negative, der auf Millionen geschätzt wird. Damit hängt auch die Frage des Copyrights wie die Vorahnung eines juristischen Unheils über dem Bestand. Der erste Hickhack hat schon angefangen. Denn nebst Maloof, der mittlerweile an die 100 000 Negative besitzt (die Rechte hat er vorsorglich Maiers Cousin in Frankreich abgekauft – ob dieser der einzige Verwandte war, steht allerdings noch aus), gibt es noch den kanadischen Galeristen Stephen Bulger, der den Bestand von 20 000 Negativen dem Zwischenhändler Jeffrey Goldstein abkaufte und für Juni eine grosse Ausstellung plant. Natürlich ist die Fotografin, die zur Zeit des ersten Verkaufs ihrer Kisten 2007 noch lebte und so unauffindbar wie krank im Spital lag, zum Gegenstand einer fiebrigen biografischen Suche geworden. An der sind auch noch die Kunsthistorikerin Pamela Bannos beteiligt sowie die pensionierte New Yorker Treuhänderin Ann Marks, die ihre Erkenntnisse im Internet publiziert (vivianmaierbio.wordpress. com).Inzwischen hat man mehrere Familien ausfindig gemacht, für die Maier gearbeitet hat, und weiss auch, dass ihr einziger Bruder kinderlos in einer psychiatrischen Anstalt starb. Zeitzeugen berichten von einer Frau mit einigen Macken und viel Charakter (auch darin Mary Poppins nicht unähnlich), die weder Freunde noch Verwandte hatte und ihr Zimmer stets abschloss. Aus den Fotografien, die nach und nach entwickelt werden, ergibt sich das Bild einer selbstbewussten Künstlerin, die genau wusste, was sie tat. Ja, sie war einsam, doch ausser den Kindern schien sie auf Gesellschaft keinen Wert zu legen. Ihren kleinen Gefährten sind denn auch ihre wärmsten Aufnahmen gewidmet, auch in dem in Zürich ausgestellten Konvolut. Doch «warm» heisst bei dieser Ausnahmefotografin nicht gefühlig und schon gar nicht sentimental, denn ihr Auge war vor allem eins: gnadenlos unbestechlich. «Vivian Maier – Taking the Long Way Home», Photobastei Zürich, 4. März bis 3. April 2016 About Ewa HessSwiss journalist, Editor Arts @Sonntagszeitung, ZürichView all posts by Ewa Hess » @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! 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Baselitz‘ Welt

Baselitz‘ Welt January 22, 2018 Ewa Hess Der Neu-Basler Georg Baselitz, 80, hält anlässlich der Eröffnung seiner grossen Retrospektive in der Fondation Beyeler in Riehen genüsslich Hof. Er ist gut gelaunt – mit der Ausstellung hat er gleichsam sein frühes Schaffen wieder neu entdeckt. Und er ist begeistert. «Haben Sie diese Fuss-Gemälde gesehen?» fragt er mich stolz. «Da war ich erst 25 Jahre alt.» Tatsächlich ist es ein grossartiges Werk, das sich hier präsentiert, zusammen mit den neuen Remix-Gemälden, welche die alten Motive heller und vergeistigter interpretieren. Es entspinnt sich ein Gespräch über die Malerei, die Politik und die grossen unterschiede zwischen Ost und West. Georg Baselitz, zu Ihrem 80. Geburtstag steht Basel mit zwei Ausstellungen ganz im Zeichen Ihrer Kunst. Warum Basel, nicht Berlin? Ist das eine Fangfrage? Meine entscheidenden Bilder sind zwar in Berlin entstanden, doch in Berlin gibt es keine offizielle Reaktion auf Geburtstage, auch wenn sie hoch und rund sind. Zumindest mich betreffend nicht. Sie sind seit einem Jahr auch Basler, nicht wahr?Sie meinen den Ausweis B, C oder D? Ja, ich habe so etwas… Was hat Sie dazu bewogen, in die Schweiz zu ziehen?Einfache Antwort: Ich habe in Basel viele Freunde gehabt. Museumsdirektoren, Kuratoren – etwa Franz Meyer, Katharina Schmidt oder Dieter Koepplin. Sie haben meine Kunst ausgestellt und gekauft. Aber ich wohne auch noch in Deutschland und arbeite auch in Italien und Österreich. Ich bin ja ein unruhiger Typ. Schon Ihre erste Ausstellung in Berlin machte 1963 Schlagzeilen. Man warf Ihnen Unsittsamkeit vor.Der Staatsanwalt hat einige Bilder beschlagnahmt, und ich musste beweisen, dass das Kunst war. Das Bild, um das es ging, hiess «Die grosse Nacht im Eimer» und stellte einen masturbierenden Mann dar, nicht?Wenn Sie so wollen, ja. Aber das Bild ist nicht realistisch. Die Figur auf dem Bild hält zwar einen grossen Kolben in der Hand – aber ob es jetzt ein Löwe ist oder ein Mensch, das ist nicht deutlich. Die Figur ist monströs. Und die Interpretation… Ist es ein Selbstporträt? Ist es Adolf Hitler? Die ist dem Zuschauer überlassen. Der eigentliche Skandal sei gewesen, sagt man heute, dass sich da einer mit der deutschen Vergangenheit auseinandergesetzt hat, die tabuisiert war.Diese Interpretation ist richtig. In Ostdeutschland hätte ich ein solches Bild nie ausstellen dürfen. In Westdeutschland ging das, und in einer Kunstgalerie irgendwo wäre das unbemerkt geblieben. Aber in Berlin gab es kein «Unbemerkt», weil hier die Besatzungsmächte das Klima bestimmten. Es gab – und das zu Recht – die Erziehungsabsicht der Franzosen, der Engländer und der Amerikaner. Wie äusserte sich die?Teils ganz begeisternd, etwa mit der Moma-Ausstellung, die 1958 in unserer Kunstschule gezeigt wurde. Diese Ausstellung abstrakter amerikanischer Malerei war grossartig. Wie alle meine Kommilitonen habe auch ich versucht, der Abstraktion zu folgen. Und schnell gemerkt: Das ist nicht mein Weg. Und hatten dann den Einfall, Ihre Bilder auf den Kopf zu stellen, um Figuratives und Abstraktes zu verbinden?Das war schon ein bisschen komplizierter. Es ging darum, Picasso zu überwinden. Wie muss man das verstehen?Wie alle jungen Leute, die aus dem Osten kamen, war ich zuerst Picasso-Anhänger. Picasso war, das darf man nicht vergessen, ein Kommunist. Es gibt diese Zeichnung von ihm: «A ta santé, Staline!» mit dem Champagnerglas zum Geburtstag. Aber auch Picasso malte nach der Natur – um sie dann im Bild zu demolieren. Ich konnte das nicht. Was nicht? Natur demolieren?Überhaupt nicht nach der Natur malen. Ich konnte mich nicht vor irgendeine Realität stellen und versuchen, ein Bild zu malen. Ich malte nach meiner Erfindung – bis 1969. Was passierte dann?Zunächst fing ich an, nach Fotografien zu malen. Bei der Arbeit legte ich die Fotos auf den Tisch und malte ein auf dem Tisch liegendes Bild. Wenn das Bild liegt, kann man um den Tisch herumgehen. Wo ist jetzt oben und unten, bitte schön? So fing alles an. Ein Film über Sie heisst «Georg Baselitz, ein deutscher Maler». Sind Sie unter den erfolgreichen deutschen Malern der deutscheste?Also zunächst mal ist ja ein Schweizer ein Schweizer und ein Deutscher ein Deutscher. Wenn es aber um die Kunst geht, soll der das nicht mehr sein dürfen? Ein Maler oder ein Geiger darf kein Russe mehr sein und kein Franzose, sondern muss was Internationales verkörpern, was Allgemeines, er soll praktisch so sein wie ein Engel! Nicht Ihre Meinung?Natürlich nicht. Wir sind kunstgeschichtlich abhängig. Für Deutschland kam aber noch ein Argument dazu: die Zeit zwischen 1933 und 1945. Deutschsein war schlecht. Danach wurde die westliche Seite von Deutschland kolonisiert. Vollständig! Die Wirtschaft war abhängig, die Köpfe waren abhängig, die Kultur auch, weil alles, was vorher war, vom Dritten Reich belastet war. Dabei war die totalitäre Kunst, wenn man wirklich darüber nachdenkt, genau die Kunst, welche die Gesellschaft sehen will. Das müssen Sie uns jetzt erklären, Herr Baselitz.Die Gesellschaft liebt es ja gar nicht, wenn sie vor einem Chaos von einem Bild steht, nicht wahr? Die Gesellschaft liebt es hingegen, zu sehen, wenn einer eine Fahne schwingt oder einer den Pflug führt. Das ist ja das, was man sich gerne anschaut. Das klingt nach einem tiefen Misstrauen dem Publikumsgeschmack gegenüber. Auch der Demokratie gegenüber?Ja. Wenn Sie sagen, die Demokratie ist eine Staatsform, die funktioniert und funktioniert – dann sage ich: Nein, die funktioniert überhaupt nicht und existiert nur als Wort. Das erst noch missbräuchlich verwendet wird. Ich bin bereits in einer Scheindemokratie aufgewachsen, in der «Deutschen Demokratischen Republik». Ist Deutschland aktuell keine Demokratie?Überhaupt nicht. Adenauer hat noch versucht, demokratisch zu arbeiten, und wir haben damals neue Gesetze bekommen. Aber wir haben ein Wahlgesetz bekommen, das die Fragilität der Deutschen berücksichtigt und uns nicht so frei wählen lässt wie in Amerika oder in Frankreich. Was meinen Sie mit der Fragilität der Deutschen?Die Deutschen waren einfach nicht richtig im Kopf, eine Zeit lang. Woher konnte man wissen, ob sie wieder richtig sind? Im Faschismus handelte ja nicht nur der Diktator, sondern es war auch die Bevölkerung, ganz klar. Darum haben wir jetzt keine Demokratie. Worin äussert sich das?Ein Beispiel: Es gab jetzt eine Wahl. In meinem Geburtsland Sachsen entstand eine Mehrheit der Alternative für Deutschland,

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I like

I like November 5, 2017 Ewa Hess Mir gefällts. Ist dieses Urteil der Ursatz der Kulturkritik? Wenn dem so wäre, dann würde dieses allgegenwärtige Daumen-hoch-Händchen diese tatsächlich, wie manche behaupten, überflüssig machen. Alle «liken»! Sodass sich die ratsuchenden Zerstreuungswilligen selbst entscheiden können, wessen Daumen sie folgen wollen (Freunde? Koryphäen? Promis?). Sie dürfen dabei auch – Big Data sei Dank – auf parawissenschaftliche Methoden zurückgreifen, sich der Mehrheit, der Minderheit oder gar dem Durchschnittsbürger anschliessen. Wozu also noch Kulturkritik? Doch so einfach ist die Sache mit dem «I like» nicht. Wir Kulturjournalisten kennen alle diesen toten Winkel der Urteilsfähigkeit, den gerade die persönliche Betroffenheit schafft. Ist ein Thema im Spiel, das uns persönlich, aus biografischen oder sentimentalen Gründen, ganz besonders am Herzen liegt, ist oft das ästhetische Urteil jäh getrübt. Da geht einem manchmal die dargestellte menschliche Tragödie oder das ausgemalte Glück so nah, weil etwas Ähnliches schon im eigenen Leben geschah und/ oder einen immer noch beschäftigt. Erfahrungsgemäss verblassen die erworbenen Kriterien vor so einem Fall, man merkt dann oft nicht auf Anhieb, wie simpel die damit verbundene Erzählung gestrickt ist, wie kitschig die ästhetische Referenz, wie unlogisch die Argumentation usw. Darum sollte Daumen hoch und runter niemandem genügen. Eine facettenreiche Besprechung, ein vorwitziges Interview oder ein Essay, die vom Hundertsten ins Tausendste kommen (und dann auch den Weg zurück nicht scheuen), sind ja selber Kultur. Sie machen erst ein Buch, einen Film, eine Theateraufführung zum kollektiven Erlebnis, sie bieten Lesarten an, verhelfen Bedeutungen zur Entfaltung, bauen tragfähige Sinnkonstrukte – und sorgen für Orientierung im dichten Informationsurwald. Die Formel «Begreifen, was uns ergreift», einst vom Zürcher Germanisten Emil Staiger geprägt, gilt heute stärker denn je. Der Daumen allein ist nicht viel wert. Er braucht andere Finger, er braucht Zungen, Hirne. Und auch Galle sollte dazugehören. @askewa Neueste Beiträge All Posts Aktuell Allgemein Architektur Art Ausstellungskritik Festival Film Fotografie Gesellschaft Kirche Kulturförderung, Kulturpolitik Kunst Kunsthandel Literatur Medien Messe Mode Museum Musik Philosophie Politik Pop Religion Tanz Theater TV Uncategorized Die Frau mit der Rolleiflex Baselitz‘ Welt I like Kategorie Aktuell (2) Allgemein (26) Architektur (6) Art (1) Ausstellungskritik (1) Festival (1) Film (12) Fotografie (5) Gesellschaft (5) Kirche (1) Kulturförderung, (1) Kulturpolitik (3) Kunst (39) Kunsthandel (2) Literatur (5) Medien (2) Messe (1) Mode (1) Museum (2) Musik (3) Philosophie (2) Politik (1) Pop (1) Religion (1) Tanz (1) Theater (2) TV (2) Schlagwörter fondation-beyeler georg-baselitz Previous PostNext Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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Private Sales, ein Schattenspiel

Private Sales, ein Schattenspiel March 22, 2017 Ewa Hess Der Kunstmarkt folgt seiner Vorliebe für das Schattenspiel in den «Private Sales»-Sektor. Warum? Ist wohl nicht schwer nachzuvollziehen, um Regulierungsbestrebungen auszuweichen. Mein Artikel in der Sonntagszeitung dazu: Hat sie oder hat sie nicht? Auf Wirtschaftsportalen und in Kunstzeitschriften wird gemunkelt, eine «gut informierte Person» soll es einem «Marktinsider» erzählt haben, und die Experten halten es für «durchaus wahrscheinlich». Das Gerücht: Die US-Entertainerin Oprah Winfrey soll ihren Klimt verkauft haben. Für 150 Millionen Dollar. Nach China. Die Sammler dort sind gerade wild auf Klimt. Und Winfreys Bild ist nicht irgendein Klimt, sondern das Schwesterbild zur berühmten «Woman in Gold», auch ein Porträt der Wiener Industriellengattin Adele Bloch-Bauer, zwar ohne Gold, dafür mit dekorativer Hutkrempe. Gekauft, das steht fest, hat die TV-Frau das Bild 2006 für 87,6 Millionen Dollar an einer Auktion von Christie’s. Das ist Allgemeinwissen, denn die Auktionen finden nicht hinter verschlossenen Türen statt. Was vielen Teilnehmern des boomenden Markts gar nicht in den Kram passt. Die schlagzeilensichernden Preis-Rekordmeldungen, bis jetzt ein probates Werbemittel der grossen Auktionshäuser, kommen deshalb aus der Mode. Die neusten Zahlen zeigen: 70 Prozent aller Kunsthandänderungen finden in sogenannten Private Sales statt. Das geht aus dem jährlich erscheinenden Marktreport hervor, der von der Maastrichter Kunstmesse Tefaf erhoben wird und am Mittwoch veröffentlicht wurde. Drastischer Einbruch im eigentlichen Auktionsgeschäft Anders als eine öffentliche Auktion wird ein Private Sale abseits des Rampenlichts abgewickelt. «Flexibilität, Direktheit und Diskretion» seien die Werte, denen sich ihre Private-Sale-Abteilung verschrieben habe, wirbt etwa das Auktionshaus Sotheby’s auf seiner Website. Spezialisten des Hauses besorgen die Expertise, überwachen die Verträge und bürgen für eine ordentliche Abwicklung. Dass sie die passenden Käufer (bzw. Verkäufer, wenn jemand eine Ergänzung seiner Sammlung sucht) kennen und auftreiben, gehört zum Service dazu. Der allerdings nur für Objekte im Wert von mehr als 100 000 Dollar angeboten wird. Wichtige Marktplayer haben sich nach und nach aus den Auktionshäusern in ihre eigenen Kunstmarktboutiquen verabschiedet, wie etwa der prominente Schweizer Auktionator Simon de Pury, der 2013 Phillips verliess und mit seiner Frau die Firma De Pury de Pury gründete. Oder jüngst Brett Gorvy, der beliebte Chairman der Post-War- und Contemporary-Abteilung bei Christie’s, der nach 23 erfolgreichen Jahren zur Schweizer Kunsthändlerin Dominique Lévy überlief und als Lévy Gorvy diskreter als zuvor weitermachte. Alarmiert von einem Einbruch im eigentlichen Auktionsgeschäft (das 2016 laut der Londoner Firma Art Tactic im Bereich der zeitgenössischen Kunst um 33 Prozent kleiner ausfiel), vergrössern die etablierten Versteigerer nun ihre eigenen Private-Sales-Abteilungen und stellen auch kunstmarktfremde Spezialisten an, Sotheby’s etwa jüngst den Wallstreet-Banker David Schrader, der von J. P. Morgan Chase kommt. Der Hauptvorteil des neuen Geschäftszweigs liegt auf der Hand: die Diskretion. Obwohl sämtliche Marktteilnehmer scheinheilig ihre Unschuld betonen und den Verdacht der Geldwäsche und des Steuerbetrugs weit von sich weisen, bleibt das Kaufen und Verkaufen hochwertiger Kunstwerke jene letzte Oase der Geheimnistuerei, die bei dem Katz- und-Maus-Spiel mit dem Fiskus den nötigen Rechtsschatten bieten kann. Rachel Pownall, die neue Autorin des Tefaf-Reports, unternahm mit ausgeklügelten Statistiken und Befragungen eine neue Anstrengung, um den Anteil der Privattransaktionen am gesamten Volumen des Markts zu beziffern. Doch selbst sie gibt in ihrem Vorwort zu, dass viele der Verkäufe spurlos in Steuerverstecken und Offshore-Konstrukten verschwinden, während die Werke in einem Freilager schlummern. @askewa Neueste Beiträge All Posts Allgemein Kunst Kunsthandel Baselitz‘ Welt I like Private Sales, ein Schattenspiel Kategorie Allgemein (1) Kunst (1) Kunsthandel (1) Schlagwörter fondation-beyeler georg-baselitz Next Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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Adieu John Berger

Adieu John Berger January 9, 2017 Ewa Hess Der britische Kritiker hat unserer Generation gezeigt, wie man unter die Oberfläche eines Bildes schauen kann und wie man klug darüber schreibt, ohne in den akademisch-verstiegenen Ton zu verfallen. Ich dachte an ihn anlässlich meiner Kolumne für die Sonntagszeitung – und las nochmals einen Text von ihm. Hier die Kolumne. Der europäische Augenblick Weil er uns am Montag endgültig verlassen hat, nehme ich John Bergers Essays zur Hand. «Gute Nachrichten, schlechte Nachrichten», heisst das schmale Buch, erschienen 1992, noch bei Reclam Leipzig, dem DDR-Überbleibsel des nach Stuttgart übersiedelten Verlags. Nur fünf Essays versammelt es, jedes ein Musterbeispiel behutsamer, zutiefst menschlicher Gedankenführung. Im ersten schaut Berger Fotos an. «Was mich an diesen Fotos vor allem interessiert», schreibt er, «ist etwas Unsichtbares.» Natürlich, wie könnte es anders sein? Er hat uns ja mit seinem «Sehen» die Augen geöffnet für die Bedeutungskaskaden, die unter der Oberfläche lauern. Doch die Bilder, die Berger hier in seinem erstmals 1989 erschienenen Aufsatz anschaut, sind keine glänzenden Werbeaufnahmen, deren manipulative Absicht man dechiffrieren muss. Nein, es sind Schnappschüsse, Fotos von gewöhnlichen Menschen, die nach dem Mauerfall aus dem Osten nach dem Westen strömen. Aus den Gesichtern dieser Menschen versucht Berger, die Zukunft Europas herauszulesen. Wie eine Wahrsagerin die Karten, liest er die Blicke der Neuankömmlinge. Sie wirken erschreckt, doch glücklich. Erfüllt, doch ohne Lächeln. Diese Menschen verkörpern den Bankrott des idealistischen Prinzips des Gemeinwohls, sie geben dem heroischen Eigennutz des Kapitalismus recht. Berger beobachtet, wie die sozialistischen «Renegaten» in den konsumwarmen Mutterbauch des westlichen Europas zurückkriechen. Auch für ihn ist es ein schöner «europäischer Augenblick» der Vereinigung, er erkennt ein «ernsthaftes Glück» darin. «Wie lange kann dieser Augenblick währen?», fragt Berger aber bange. «Alle erdenklichen Gefahren der Geschichte liegen auf der Lauer. Intoleranz, Fanatismus, Rassismus.» Die Rückkehr des Ausgegrenzten berge die Gefahr einer neuen Geldgier in sich, sinniert er, «die dem Gesetz des Dschungels zum Durchbruch verhelfen könnte». Düstere Einsicht, nüchtern festgestellt. Das Verschliessen der Augen vor einer unbequemen Wahrheit war Bergers Sache nun mal nicht. @askewa Neueste Beiträge All Posts Allgemein Kunst Kunsthandel Baselitz‘ Welt I like Private Sales, ein Schattenspiel Kategorie Allgemein (1) Kunst (2) Kunsthandel (1) Schlagwörter fondation-beyeler georg-baselitz Previous PostNext Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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Talk mit Jacqueline Burckhardt

Talk mit Jacqueline Burckhardt November 3, 2016 Ewa Hess An dem traditionellen Tagi-Talk der Zürcher Kunstmesse Kunst 16 unterhalte ich mich diesmal mit der Kunsthistorikerin Jacqueline Burckhardt, die nicht nur die legendäre Zeitschrift «Parkett» gegründet hat (gemeinsam mit Bice Curiger), sondern sie auch bis heute prägt und weitere wichtige Impulse für die Schweizer Kunstszene sendet. Hier die Conversation «Parkett & Beyond» in voller Länge. @askewa Neueste Beiträge All Posts Allgemein Kunst Kunsthandel Baselitz‘ Welt I like Private Sales, ein Schattenspiel Kategorie Allgemein (2) Kunst (3) Kunsthandel (1) Schlagwörter fondation-beyeler georg-baselitz Previous PostNext Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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Pipilottis Heimspiel

Pipilottis Heimspiel Ewa Hess | 6. März 2016 – 14:33 Anlässlich der grossen Schau im Kunsthaus darf ich ein langes Interview führen mit der Künstlerin, deren Werk ist schon seit zwei Jahrzehnten beobachte und schätze. Herzlich und grosszügig schenkt mir die Frau, die sich selbst als Kobold in spe bezeichnet, ihre kostbare Zeit im Vorfeld der Eröffnung einer Ausstellung, die sie tief bewegt.Wir treffen die Künstlerin im Tram. Als wir vor dem Kunsthaus am Zürcher Heimplatz aussteigen, werden wir sofort von Menschen angesprochen. Sie erkennen Pipilotti Rist und gratulieren ihr zur Ausstellung. «Toll!», sagen sie oder «Bravo!». Die Räume ihrer Kunsthausschau «Dein Speichel ist mein Taucheranzug im Ozean des Schmerzes» sind dunkel, das pulsierende Licht der Projektionen flimmert. Pipilotti posiert in diesem geheimnisvollen Interieur für den Fotografen. Weil die Ausstellung sehr gut besucht ist und die Menschen neugierig zuschauen, wirkt die Fotosession schnell wie eine Performance.Pipilotti Rist, war es Ihnen peinlich, in der Ausstellung fotografiert zu werden?Ach, das ist kompliziert. Ich will auf keinen Fall wie eine Diva wirken! Anderseits weiss ich, dass ich den Besuchern der Ausstellung zutrauen kann, dass sie wissen, dass das Fotografiertwerden zu meinem Job gehört. Sind Sie denn gar nicht eitel?Doch, ich bin es, aber meine Eitelkeit ist auf die Arbeit bezogen. Es soll künstlerisch und technisch alles perfekt sein!In der Zürcher Ausstellung wird auf ein Bett projiziert, Monitore stecken in den Handtaschen. Gibt es einen Gegenstand, in den Sie keine Technik verpacken würden?Vieles kann ein Giver und fast alles ein Catcher sein. Giver und Catcher?Giver nenne ich die Projektoren und Monitore, Catcher die Objekte, Wände oder Stoffe, auf die projiziert wird.Stimmt das, dass Sie in Ihrem Team nur Frauen für die Technik anstellen?In der Videotechnik stimmt es. Für Holz, Metall und Architektur arbeite ich mit einem talentierten Quotenmann.Sind Frauen bessere Technikerinnen?Ja. Und sie sind transparenter. Ich will immer wissen: Wie haben wir ein Resultat erreicht? Die Forschung, die Fehlerbehebung ist eine wichtige Inspirationsquelle. Auch diese Ausstellung hat den Pixeltussis viel Kopfzerbrechen bereitet…… die Mitarbeiterinnen wissen, dass Sie sie Pixeltussis nennen?So nennt uns alle der Quotenmann. Aber ich muss meine Aussage zur Transparenz revidieren. Ich habe inzwischen jüngere Männer getroffen, die sehr mitteilsam sind. Man merkt: Das ist die «Open source»-Generation. Ich selber stamme aus einer Zeit, als man jede Maschine, die man beherrscht hat, gehütet und verteidigt hat, weil man Angst hatte, dass einem jemand das Know-how stiehlt.Seit wann merken Sie den Generationenwechsel?Erst kürzlich habe ich es bei den Dallas Cowboys festgestellt.Was machen Sie bei den Dallas Cowboys?Sie haben mich angefragt, für ihr American-Football-Stadion eine Kunstinstallation zu machen, die über ihre 3500 Monitore flimmert. Und da habe ich Männer getroffen und staunte, von ihnen sehr ernst genommen zu werden. Die haben den grössten LED-Screen der Welt, wussten Sie das?Und Ihre Kunst soll während eines American-Football-Matches laufen?Ja, es ist trickreich, weil ich zwar etwas entwerfen soll, aber es nicht in der Hand habe, wann es eingespielt wird.Funktioniert Kunst mitten in der Werbung und den Spielresultaten?Das wird dann meine Aufgabe sein, etwas zu entwerfen, das funktioniert. Ich habe das am Beispiel einer Installation der amerikanischen Künstlerin Jenny Holzer live gesehen. Also die Stimmung im Stadion heizt sich auf, es ist sehr intensiv, und plötzlich leuchtet so ein Schriftband Holzers auf, etwa: «Abuse of power comes with no surprise.» Stark.Wissen Sie schon, was Sie vorschlagen?Nein, ich bin erst dran.Ihre Themen sind oft intim. Etwa das Werk «Ginas Mobile» in der Zürcher Ausstellung, in der die Kamera den weiblichen Genitalien entlanggleitet.Ich will erst zur Bezeichnung «intim» etwas sagen. Es kommen Bilder in unserer Welt vor, die scheinbar intim sind. Aber solange ich kein Gefühl von der Person dazu erfahre, ist es für mich nicht intim, auch wenn ich nahe ans Fleisch gehe.Ist nun «Ginas Mobile» intim?Eher universell denn intim. Das Video basiert auf mehreren hoch aufgelösten Aufnahmen von Vulven, die wir wie teure Uhren ausgeleuchtet haben, mit goldenen Reflexen und warmem Licht. Die ganze Projektion ist wie ein Mobile auf einem dünnen Faden aufgehängt…… Mobile im Sinne einer beweglichen Skulptur?Genau, und gerade das fragile Gleichgewicht der Installation symbolisiert, wie wir Menschen aus dem Konzept kommen, wenn wir an unterschiedlichen Stellen unserer Haut berührt werden. Unsere Schleimhäute, also Lippen oder Geschlechtsteile, sind Haut, wie der Handrücken auch. Und doch können uns Berührungen an gewissen Stellen komplett aus dem Gleichgewicht bringen, unser Herz aufreissen.Das gilt auch für Männer, nicht wahr?Natürlich, das gilt genauso für die Haut auf der Eichel.Dieses Spiel mit der Pornografie, die nicht pornografisch ist, war schon früh Ihr Thema, etwa im «Pickelporno» von 1992.«Pickelporno» war damals ganz klar aus der Pornografiediskussion entstanden. In den 90er-Jahren haben sich viele daran gestört, dass die Sexualität so ausgeschlachtet wird. Mich hat mehr interessiert, darzustellen, wie sich diese Gefühle aus einer weiblichen Sicht zeigen.Ist Sex überhaupt darstellbar?Nur schwer, weil jede Darstellung nur an der Oberfläche kratzt – oder sollte ich sagen reibt?Heute ist Pornografie allgegenwärtig, Jugendliche schauen sie auf den Handys an. Verändert das etwas an der Aufgabe der Künstlerin?Es ist umso wichtiger, sie auch zum Thema zu machen. Die pornografische Darstellung blendet einen wichtigen Teil der Realität aus, den muss man erklären. Mit der extremen Hochauflösung, die heute möglich ist, kommt noch das Thema der Körperdarstellung dazu – jede Unreinheit der Haut wird wegretuschiert, was ein falsches Bild vermittelt. Jugendliche sollen lernen, wie man Filme macht, und selber welche machen.Machen sie ja auch, mit dem Handy, und schicken dann die Nacktaufnahmen von sich herum. Ein Problem?Eher Anreiz dazu, junge Menschen anzuleiten, wie man mit den Medien kompetenter umgeht. Gewisse Schulen lehren es ja bereits.Sie sind ja selber Mutter eines 14-jährigen Jungen. Sind solche Fragen ein Thema im Hause Rist?Jugendliche sprechen nicht über alles mit den eigenen Eltern. Das war schon immer so, denn sie lösen sich ab und müssen ein eigener Mensch werden.Ihre Zürcher Ausstellung wird von vielen Familien besucht, da gucken Mama, Papa und die Kinder gemeinsam zu, wie sich in Ihrer Installation «Mutaflor» der Mund öffnet, der After zusammenzieht…Vielleicht lachen sie gemeinsam darüber, wie sie vom Bild gefressen werden, das würde mir gefallen. Mir geht es auch

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Erste Rolle von Jennifer Lawrence

Erste Rolle von Jennifer Lawrence Ewa Hess | 26. Februar 2014 – 06:17 Bevor sie eine aussichtsreiche Oscar-Anwärterin war, musste auch Jennifer Lawrence («American Hustle», «Hunger Games») durch das Dickicht unsäglicher Rollen. Hier ist ihre allererste – man merkt es fast nicht, denn sie bespringt Tony Shalloub in der TV-Serie «Monk» in einem Vollkörperkostüm. https://youtu.be/uL0n5gPNmWc About Ewa HessSwiss journalist, Editor Arts @Sonntagszeitung, ZürichView all posts by Ewa Hess » @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! I have been on Twitter for 13 years, since 26 Nov 2009 (via @twi_age). 01:00:51 AM Dezember 13, 2022 von &s @askewa folgen Neueste Beiträge Baselitz‘ WeltI likePrivate Sales, ein SchattenspielAdieu John BergerTalk mit Jacqueline Burckhardt Blogroll FAQNews-BlogPop MattersRevue 21Support ForumWordPress-Planet Themen Ai Weiwei Amerika Andy Warhol Aphrodite Ascona Baron Heinrich Thyssen Basel Biennale Venedig Bird’s Nest Caravaggio China Fischli/Weiss Fondation Beyeler Frank Gehry Georg Baselitz Gerhard Richter Ghirlandaio Gstaad Gurlitt Gustav Klimt Harald Szeemann Keanu Reeves Kunst Kunstmuseum Basel Louise Bourgeois Maja Hoffmann Maria Lassnig Marlene Dumas Melinda Nadj Abonji Monte Verità Nachtkritik Oprah Winfrey Pipilotti Rist Schweizer Architektur Schweizer Film Schweizer Kunst Schweizer Literatur Shakespeare Simon de Pury Thomas Hirschhorn Ugo Rondinone Urs Fischer Valentin Carron Warhol Weltwoche Previous PostNext Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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Süsse Gegenwart

Süsse Gegenwart Ewa Hess | 5. Januar 2016 – 11:58 Trifft man in Russland einen Menschen beim Teetrinken an, sagt man nicht etwa: «prost», sondern «Zucker!». Das stammt aus einer Zeit, als das süsse Zeug noch nicht der allgegenwärtige, potenziell krank machende Luzifer war, sondern Seltenheitswert hatte und ein Objekt der Begierde war. Wir Menschen haben nun mal eine archaische Vorliebe für Süsses, das immer kompakte Kalorien, also einen Überlebensvorteil verspricht.Um sich vorzustellen, was die junge Künstlerin Meret Oppenheim in den 30-Jahren des vergangenen Jahrhunderts dazu inspiriert hat, einen Goldring mit einem Zuckerwürfel anstelle des Edelsteins zu entwerfen, muss man die Steinzeit aber kaum bemühen. Junge Menschen haben oft Hunger, junge Künstler selten Geld, und so ein starker, süsser Tee kann die Lebensgeister an einem kalten Tag schön wecken. Frau Oppenheim aus der Schweiz, in Paris mit den Surrealisten unterwegs, hatte ja damals einige Ideen, die den wichtigtuerischen Kollegen im Laufe der Jahre durchaus die Schau stahlen: eine Echse zum Ans-Ohr-Hängen, ein Knochencollier für um den Hals und vor allem, natürlich, auch die berühmte Tasse im Pelz, die bis heute so etwas wie die «Mona Lisa» des Museum of Modern Art in New York ist. Mir gefällt der süss bestückte Ring besser, und ich ziehe seinen Besitz jenem der anderen, teureren Werke vor. Mit so einem Ring ist man sowieso reich, denn man hat in jeder Lebenslage eine kleine Stärkung dabei. Man schleckt ein bisschen am Ring, und schon ist das Leben wieder süss. Glücklicherweise kommt das Schmuckstück (es wird nach dem Entwurf der Künstlerin wiederhergestellt) mit einem kleinen goldenen Werkzeug daher, sodass man einen Dorn der Halterung abschrauben und schnell einen neuen Würfel nachschieben kann. Darüber hinaus ist Zucker wirklich schön. Kleine, weisse Kristalle, die beim Kontakt mit Flüssigkeit bereitwillig dahinschmelzen. O nein, Zucker hat es ganz und gar nicht verdient, der Ernährungsmiesepeter der Moderne zu sein. Man muss ihn einfach in Massen geniessen. Und die Süsse in ihrer ganzen, auch metaphorischen Tiefe auskosten. Ewa Hess Publiziert in: objektliebe.tagesanzeiger.ch About Ewa HessSwiss journalist, Editor Arts @Sonntagszeitung, ZürichView all posts by Ewa Hess » @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! I have been on Twitter for 13 years, since 26 Nov 2009 (via @twi_age). 01:00:51 AM Dezember 13, 2022 von &s @askewa folgen Neueste Beiträge Baselitz‘ WeltI likePrivate Sales, ein SchattenspielAdieu John BergerTalk mit Jacqueline Burckhardt Blogroll FAQNews-BlogPop MattersRevue 21Support ForumWordPress-Planet Themen Ai Weiwei Amerika Andy Warhol Aphrodite Ascona Baron Heinrich Thyssen Basel Biennale Venedig Bird’s Nest Caravaggio China Fischli/Weiss Fondation Beyeler Frank Gehry Georg Baselitz Gerhard Richter Ghirlandaio Gstaad Gurlitt Gustav Klimt Harald Szeemann Keanu Reeves Kunst Kunstmuseum Basel Louise Bourgeois Maja Hoffmann Maria Lassnig Marlene Dumas Melinda Nadj Abonji Monte Verità Nachtkritik Oprah Winfrey Pipilotti Rist Schweizer Architektur Schweizer Film Schweizer Kunst Schweizer Literatur Shakespeare Simon de Pury Thomas Hirschhorn Ugo Rondinone Urs Fischer Valentin Carron Warhol Weltwoche Previous PostNext Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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Gurlitt und kein Ende

Gurlitt und kein Ende Ewa Hess | 1. Februar 2016 – 12:14 Ich besuche Marcel Brülhart, interimistischen Leiter des Kunstmuseums Bern, in seinen wunderbaren Büros in der Berner Alststadt. Wir sprechen über die neue Raubkunst-Sensibilität der Museen und die Konsequenzen der Causa Gurlitt. Natürlich frage ich auch, was es für das Kunstmuseum bedeuten wird, wenn endlich juristische Klarheit über die Rechtmässigkeit der Erbschaft herrscht. Der Berner Anwalt Marcel Brülhart, 47, leitete die Berner Verhandlungen in Zusammenhang mit dem Gurlitt-Erbe. Er ist auch mit der Aufgabe betraut, das Zentrum Paul Klee und das Kunstmuseum Bern unter einer Dachstiftung zusammenzuführen. Ab 1. März fungiert er als interimistischer Leiter der beiden Häuser. Noch vor einem Jahr hiess es, dass die Schweizer Museen an ihrer bisherigen Praxis in Sachen Raubkunst festhalten. Die Kulturbotschaft verspricht jetzt Bundesgeld für die Provenienzforschung, und schon hinterfragt man die Sammlungen. Erstaunt Sie das Tempo? Nein. Es ist angemessen. Schon als wir im Zusammenhang mit der Gurlitt-Erbschaft mit dem BAK Kontakt hatten, machten wir diesbezügliche Vorstösse. Innerhalb eines Jahres hat nun ein Umdenken eingesetzt. Das ist im Interesse der Museen – und der Schweiz. Genügen zwei Millionen Franken für die Aufgabe? Für den Anfang schon. Die Provenienzforschung ist aufwendig. Vorsichtig geschätzt, liegt der Bedarf in der Schweiz mindestens bei einer halben Million pro Jahr. Ein Fass ohne Boden? Nein, das sollte es nicht werden. Man kann von den Museen erwarten, dass sie jetzt nochmals eine grosse Anstrengung unternehmen. Doch irgendwann – ich rechne mit einem Zeithorizont von bis zu zehn Jahren – muss ein Strich unter der Sache gezogen werden. Die magere Aufklärungsquote der Gurlitt-Taskforce wirkt nicht ermutigend – ein Prozent bei 1,7 Millionen Euro Fördergeld. Sicher, Provenienzsuche ist schon jetzt eine mühsame und teure Forschung. Dokumente fehlen, Lebensläufe sind schwer rekonstruierbar. Doch gerade darum muss man diese Arbeit jetzt und nicht noch später machen. Ein anderer Aspekt: Bei den nachrichtenlosen Vermögen hat die Schweiz erst reagiert, als sie von aussen dazu gezwungen wurde. Das erwies sich als keine gute Strategie. Hand aufs Herz, jedes Museum kennt seine grossen Problemfälle. Sollte man diese Werke nicht erst zurückgeben, bevor man weiterforscht? Die Konsequenz der Provenienzforschung ist natürlich, dass man dann auch etwas tut. Das heisst aber nicht immer, dass man das Bild zurückgeben muss. Manchmal genügt es den Erben, dass man die Geschichte des Werks kennzeichnet, oder sie überlassen es dem Haus als eine Dauerleihgabe. Im Fall von «Le réveil» von Gustave Courbet aus der Sammlung des Kunstmuseums Bern wollte die Familie Wildenstein das von den Nazis geraubte Werk zurück, ein Schweizer Gericht entschied aber 1952 gegen eine Restitution. Wird man jetzt auf solche Gerichtsurteile zurückkommen? Gerichtsentscheide im Nachhinein ohne neue Fakten umzustossen, ist für eine Rechtsordnung höchst problematisch. Dass vor Jahrzehnten beurteilte Fälle gerade auch vor dem Hintergrund der Washingtoner Erklärung heute möglicherweise anders entschieden würden, ist aber auch eine Realität. Wird das Bild von Courbet ein Bestandteil der Ausstellung sein, in der das Kunstmuseum im April die Zweifelsfälle aus den eigenen Beständen präsentiert? Nein, denn diese Ausstellung beschränkt sich auf die Werke der sogenannten entarteten Kunst, welche die Nazis aus ihren eigenen deutschen Museen entwendet hatten. Das Werk von Courbet gehört nicht dazu. Wie geht es mit der Gurlitt-Erbschaft weiter? Wir erwarten den Entscheid des Münchner Gerichts im Frühjahr. Das Gerichtsgutachten hat unsere bisherigen Einschätzungen bestätigt, deshalb rechnen wir damit, die Erbschaft dann antreten zu können. Dazu muss man aber sagen, dass das Kunstmuseum Bern nie um die Erbschaft gekämpft hat. Wir wollten von der damit verbundenen Verantwortung nicht davonlaufen. Die deutsche Taskforce hat ihre Tätigkeit beendet. Wird nun Bern die Führung übernehmen ? Sobald wir das Erbe antreten, werden wir aktiver an der Forschung teilhaben können. Die Führung bleibt aber in Deutschland, beim Zentrum für Kulturgutverlust in Magdeburg. Es bleibt dabei, dass nur Werke ohne Raubkunstverdacht in die Schweiz kommen. Sind dem Museum in Zusammenhang mit der Causa Gurlitt bereits Kosten erwachsen? Natürlich. Wir sind nicht nur in den Erbstreit verwickelt, sondern müssen zusammen mit dem Nachlasspfleger auch völlig unverschämte Forderungen insbesondere eines ehemaligen Beraters von Gurlitt abwehren. Wie hoch ist die Summe? Mittlerweile über eine Million Franken, die das Museum aus seinen Reserven vorschiesst. Sollte die Erbschaft ins Museum kommen, werden diese Ausgaben aus den Vermögenswerten der Erbschaft erstattet. Und wenn nicht? Dann tragen wir den finanziellen Schaden. Was wir nicht verlieren, sind die weltweiten positiven Reaktionen zu unserem Vorgehen. Die Ankündigung Deutschlands, die Gurlitt-Bestände in Bonn nicht in Bern ausstellen zu wollen, sorgte für Wirbel. Gibt es da eine Einigung? Ja. Man kann so viel sagen, dass wir uns das Thema aufteilen und ergänzende Ausstellungen planen, damit möglichst viele Menschen in Europa an die Problematik herangeführt werden. Werke mit Raubkunstvergangenheit in Bern Die Schweiz war ein beliebter Umschlagplatz für Raubkunst. Der Bund spricht nun zwei Millionen Franken für Recherchen zur Herkunft der Werke mit Raubkunst-Vergangenheit. Im Kunstmuseum Bern befinden sich mehrere davon, nebst dem «Réveil» von Courbet (Wert ca. 50 Millionen), das dem Museum selbst gehört, auch Picassos «Buveuse assoupie» aus der Othmar-Huber-Stiftung (auf 100 Millionen geschätzt), ein Geschenk der Familie Troplowitz (Oskar Troplowitz erfand die Nivea) an die Kunsthalle Hamburg, der das Werk im Zuge der Entartete-Kunst-Säuberungen von den Nazis geraubt wurde. Publiziert in der Sonntagszeitung About Ewa HessSwiss journalist, Editor Arts @Sonntagszeitung, ZürichView all posts by Ewa Hess » @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! 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