Allgemein

Archibald Douglas

Archibald Douglas https://youtu.be/VVy73o096Is admin | 13. August 2010 – 01:26 Fontanes Ballade, vertont von Carl Löwe, gesungen von Ferdinand Frantz @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! I have been on Twitter for 13 years, since 26 Nov 2009 (via @twi_age). 01:00:51 AM Dezember 13, 2022 von &s @askewa folgen Neueste Beiträge Baselitz‘ WeltI likePrivate Sales, ein SchattenspielAdieu John BergerTalk mit Jacqueline Burckhardt Blogroll FAQNews-BlogPop MattersRevue 21Support ForumWordPress-Planet Themen Ai Weiwei Amerika Andy Warhol Aphrodite Ascona Baron Heinrich Thyssen Basel Biennale Venedig Bird’s Nest Caravaggio China Fischli/Weiss Fondation Beyeler Frank Gehry Georg Baselitz Gerhard Richter Ghirlandaio Gstaad Gurlitt Gustav Klimt Harald Szeemann Keanu Reeves Kunst Kunstmuseum Basel Louise Bourgeois Maja Hoffmann Maria Lassnig Marlene Dumas Melinda Nadj Abonji Monte Verità Nachtkritik Oprah Winfrey Pipilotti Rist Schweizer Architektur Schweizer Film Schweizer Kunst Schweizer Literatur Shakespeare Simon de Pury Thomas Hirschhorn Ugo Rondinone Urs Fischer Valentin Carron Warhol Weltwoche Next Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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Schloss Tantallon

Schloss Tantallon admin | 13. August 2010 – 01:21 Der alte Schotte Archibald Douglas war ein gefürchteter Mann. Wurde mir sofort klar, als ich auf einer Zinne seines Schlosses, Tantallon, stand. Weder der ruinöse Zustand der Trutzburg noch die grüne Lieblichkeit der schottischen Hügel rundum konnten darüber hinwegtäuschen, dass es sich hier um einen Raubvogelhorst handelte. Für Generationen der Douglases jener Ort, von dem aus sie den englischen Königen den Vogel zeigten. Archibald Douglas, Archibald Douglas … Als ich da stand und dem Flug grosser weisser Meeresvögel nachschaute, wusste ich, dass mich der Name an etwas erinnerte. Und dann stiegen diese Worte aus den Abgründen des Gedächtnisses herauf: «Ich habe es getragen sieben Jahre, und ich kann es nicht tragen mehr.» Natürlich! Theodor Fontane! Seine Ballade «Archibald Douglas»! Mir klang das darum so präzise im Ohr, weil ich es einst gesungen hörte, von einer Platte, die damals in unserer Germanisten-WG im Repeat-Modus lief. Fontanes Archibald ist ein alter Mann, der nach Jahren der Verbannung nach Schottland zurückkommt und König Jakob um Verzeihung bittet für das, was «meine Brüder dir angetan». Er erinnert den König an die Zeit, als er ihn schwimmen und jagen gelehrt, er fällt auf die Knie, bettelt, läuft in einer schweren Rüstung dem Pferd nach, kurz und gut, verhält sich so, wie keiner jener Douglases auf Tantallon, die ihrem Stolz nachlebten, dem König trotzten, über die Mägde herfielen und sämtliches Geflügel der Gegend auffrassen, je täte. Seltsam. Ich muss gestehen, es hat mich nach der Rückkehr aus Schottland einige unnütze Stunden gekostet. Aber Erkenntnis lohnt die Mühe. Es war also – der Onkel. Der Onkel jenes gefürchteten Archibald Douglas, der 1514 eine Tudor geheiratet hatte und ihr königliches Kind, den kleinen Jakob, jahrelang in Gewahrsam hielt. Der Onkel hiess eben auch Archibald, war ein friedlicher Vikar von Kilspindie. Er war dem gefangenen Kind ein Freund und Lehrer. Davon hat Sir Walter Scott 1802 berichtet. Den hat Fontane gelesen. Dem in Ungnade gefallenen Onkel 1854 eine Ballade gewidmet (und der Geschichte ein falsches Happy End angedichtet, dass der König am Ende verzeiht, was er in Wirklichkeit nicht tat. Der alte Douglas musste in der Fremde sterben). Und dann hat Carl Löwe 1857 eine Melodie dazu komponiert und Ferdinand Frantz 1956 ganz wunderbar gesungen, und ich weiss den Text noch heute auswendig. Hey, wenn das nicht ein später Triumph der Sanftmut über die Machtgier ist! Da sage noch einer, die Welt belohne das Gute nicht. So ein Blödsinn! @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! I have been on Twitter for 13 years, since 26 Nov 2009 (via @twi_age). 01:00:51 AM Dezember 13, 2022 von &s @askewa folgen Neueste Beiträge Baselitz‘ WeltI likePrivate Sales, ein SchattenspielAdieu John BergerTalk mit Jacqueline Burckhardt Blogroll FAQNews-BlogPop MattersRevue 21Support ForumWordPress-Planet Themen Ai Weiwei Amerika Andy Warhol Aphrodite Ascona Baron Heinrich Thyssen Basel Biennale Venedig Bird’s Nest Caravaggio China Fischli/Weiss Fondation Beyeler Frank Gehry Georg Baselitz Gerhard Richter Ghirlandaio Gstaad Gurlitt Gustav Klimt Harald Szeemann Keanu Reeves Kunst Kunstmuseum Basel Louise Bourgeois Maja Hoffmann Maria Lassnig Marlene Dumas Melinda Nadj Abonji Monte Verità Nachtkritik Oprah Winfrey Pipilotti Rist Schweizer Architektur Schweizer Film Schweizer Kunst Schweizer Literatur Shakespeare Simon de Pury Thomas Hirschhorn Ugo Rondinone Urs Fischer Valentin Carron Warhol Weltwoche Next Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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Musical Anchors

Musical Anchors admin | 16. Mai 2010 – 11:18 https://youtu.be/S7ehlw_phys @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! I have been on Twitter for 13 years, since 26 Nov 2009 (via @twi_age). 01:00:51 AM Dezember 13, 2022 von &s @askewa folgen Neueste Beiträge Baselitz‘ WeltI likePrivate Sales, ein SchattenspielAdieu John BergerTalk mit Jacqueline Burckhardt Blogroll FAQNews-BlogPop MattersRevue 21Support ForumWordPress-Planet Themen Ai Weiwei Amerika Andy Warhol Aphrodite Ascona Baron Heinrich Thyssen Basel Biennale Venedig Bird’s Nest Caravaggio China Fischli/Weiss Fondation Beyeler Frank Gehry Georg Baselitz Gerhard Richter Ghirlandaio Gstaad Gurlitt Gustav Klimt Harald Szeemann Keanu Reeves Kunst Kunstmuseum Basel Louise Bourgeois Maja Hoffmann Maria Lassnig Marlene Dumas Melinda Nadj Abonji Monte Verità Nachtkritik Oprah Winfrey Pipilotti Rist Schweizer Architektur Schweizer Film Schweizer Kunst Schweizer Literatur Shakespeare Simon de Pury Thomas Hirschhorn Ugo Rondinone Urs Fischer Valentin Carron Warhol Weltwoche Next Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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Downtown 81

Downtown 81 https://youtu.be/EzGWSl7iO7Y admin | 2. Mai 2010 – 16:05 @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! I have been on Twitter for 13 years, since 26 Nov 2009 (via @twi_age). 01:00:51 AM Dezember 13, 2022 von &s @askewa folgen Neueste Beiträge Baselitz‘ WeltI likePrivate Sales, ein SchattenspielAdieu John BergerTalk mit Jacqueline Burckhardt Blogroll FAQNews-BlogPop MattersRevue 21Support ForumWordPress-Planet Themen Ai Weiwei Amerika Andy Warhol Aphrodite Ascona Baron Heinrich Thyssen Basel Biennale Venedig Bird’s Nest Caravaggio China Fischli/Weiss Fondation Beyeler Frank Gehry Georg Baselitz Gerhard Richter Ghirlandaio Gstaad Gurlitt Gustav Klimt Harald Szeemann Keanu Reeves Kunst Kunstmuseum Basel Louise Bourgeois Maja Hoffmann Maria Lassnig Marlene Dumas Melinda Nadj Abonji Monte Verità Nachtkritik Oprah Winfrey Pipilotti Rist Schweizer Architektur Schweizer Film Schweizer Kunst Schweizer Literatur Shakespeare Simon de Pury Thomas Hirschhorn Ugo Rondinone Urs Fischer Valentin Carron Warhol Weltwoche Next Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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Verfluchtes Katyn

Verfluchtes Katyn admin | 1. Mai 2010 – 11:18 Noch ist Polen nicht verloren, heisst es in der Hymne des Landes, in dem ich geboren bin. Aus dem Vers spricht purer Trotz angesichts der schwierigen geopolitischen Lage und des ständig drohenden Untergangs. Doch der Vers drückt auch eine Haltung aus, die eines dramatisierten Umgangs mit der eigenen Geschichte. In Polen sind Symbole nicht einfach Symbole. Sondern politische Tatsachen. In meiner neuen Heimat, der Schweiz, stehen symbolische Gesten dagegen schwer unter Verdacht. Wenn einer grosse Sprüche klopft oder Erde küsst, wie der polnische Papst es tat, denken sich viele: Da ist etwas faul. Was will denn der hinter dem symbolischen Rauchvorhang verstecken? Doch Polen hat dieses Konzept der Symbolik, welche die «Herzen stärker macht». So drückte es der polnische Nobelpreisträger Henryk Sienkiewicz aus. Er selbst schrieb zur Stärkung der Herzen am Ende des 19. Jahrhunderts Romane, welche den Mut der Polen angesichts historischer Bedrohungen lobten. Das alles ging mir schon durch den Kopf, als ich vor Jahren Andrzej Wajdas Film «Katyn» zusammen mit meiner Mutter schaute. Ich fand den Film nicht wirklich gut, zu schematisch, zu programmatisch spulte der einst so geniale Regisseur die Handlung ab, die in der historischen Tragödie gipfelte: die durch Stalin befohlene Ermordung polnischer Offiziere und das anschliessende Totschweigen des Verbrechens. Doch an der Reaktion meiner Mutter sah ich – die schiere Kraft der Tatsache, dass es einen Film namens «Katyn» gab, hatte eine überwältigende, reale Bedeutung. Und jetzt, in der gegenwärtigen Tragödie von Katyn, schlägt diese Kraft der symbole in erschreckender Weise zu. Um nach Katyn zu gelangen, mussten die Polen eine mythische Grenze überqueren, die dicker war als die dickste Mauer. Damit das gelang, nahmen sie ihre wichtigste politische Waffe zu Hilfe: die Symbolik. Ein Flugzeug voll von Patrioten sollte in Katyn ankommen. Furchtlose Piloten sollten unter widrigsten Bedingungen Wunderlandungen hinlegen. Ein triumphaler Ausstieg aus dem Luftfahrzeug sollte ein Bild für Geschichtsbücher abgeben. Es ging schief. Die Opfer, die Trauer, das politische Chaos im Land ohne Regierung – die symbolische Erstürmung der Mythengrenze hat einen allzu hohen Preis. Doch die Grenze ist überquert. Katyn hat endlich seinen Platz auf der historischen Weltkarte gefunden. Andrzej Wajdas Film «Katyn» gibt es auf DVD @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! I have been on Twitter for 13 years, since 26 Nov 2009 (via @twi_age). 01:00:51 AM Dezember 13, 2022 von &s @askewa folgen Neueste Beiträge Baselitz‘ WeltI likePrivate Sales, ein SchattenspielAdieu John BergerTalk mit Jacqueline Burckhardt Blogroll FAQNews-BlogPop MattersRevue 21Support ForumWordPress-Planet Themen Ai Weiwei Amerika Andy Warhol Aphrodite Ascona Baron Heinrich Thyssen Basel Biennale Venedig Bird’s Nest Caravaggio China Fischli/Weiss Fondation Beyeler Frank Gehry Georg Baselitz Gerhard Richter Ghirlandaio Gstaad Gurlitt Gustav Klimt Harald Szeemann Keanu Reeves Kunst Kunstmuseum Basel Louise Bourgeois Maja Hoffmann Maria Lassnig Marlene Dumas Melinda Nadj Abonji Monte Verità Nachtkritik Oprah Winfrey Pipilotti Rist Schweizer Architektur Schweizer Film Schweizer Kunst Schweizer Literatur Shakespeare Simon de Pury Thomas Hirschhorn Ugo Rondinone Urs Fischer Valentin Carron Warhol Weltwoche Next Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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Peter Bichsel und Sophie Hunger

Peter Bichsel und Sophie Hunger admin | 23. März 2010 – 12:08 «Ich hätte es nie gewagt, Sophie zu fragen» Peter Bichsel, 74, und Sängerin Sophie Hunger, 27, über „Zimmer 202″, den Geburtstagsfilm des Schriftstellers, Beizen und Träume von Ewa Hess & Christian Hubschmid Der Schriftsteller Peter Bichsel und die Sängerin Sophie Hunger treffen aufeinander: Im Dokumentarfilm «Zimmer 202» zu Bichsels 75. Geburtstag macht Hunger die Musik. Und jetzt begegnen sich die beiden herausragenden Schweizer Künstler beim Interview mit der SonntagsZeitung zum ersten Mal persönlich. Peter Bichsel, ist es ein Zufall, dass Sophie Hunger die Musik für «Zimmer 202» gemacht hat?Bichsel: Die Idee kam vom Regisseur. Ich hätte nie gewagt, davon zu träumen, hätte mich nie getraut, den Star zu fragen. Bewundern Sie Sophie Hunger?Bichsel: Ja, ich bin unheimlich begeistert von der Vielseitigkeit ihrer Kunst. Sie hat nicht einfach den Mund offen und eine Gitarre in der Hand, sondern die Antennen draussen. Sophie Hunger, warum haben Sie zugesagt?Hunger: Weil Peter Bichsel für mich etwas Fundamentales bedeutet. Eigentlich hatte ich gar keine Zeit, weil ich letztes Jahr permanent auf Tour war, aber dann habe ich dem Regisseur gesagt, wenn er es akzeptiert, dass ich die Musik schreibe, bevor der Film fertig ist . . . Er war einverstanden?Hunger: Ja. Peter Bichsel, haben Sie die Musik schon gehört?Bichsel: Ich habe einen Rohschnitt des Films gesehen und war begeistert von der Musik. Vermutlich werde ich nicht der Einzige sein, der im Kino die Augen schliesst und nur der Musik zuhört. Sophie Hunger, inwiefern ist Peter Bichsel für Sie fundamental?Hunger: Ich habe als Kind Bichsel gelesen. Die Geschichte von dem alten Mann, der eines Tages zum Tisch Stuhl sagt, war eine Offenbarung für mich. Es war, als ob die ganze Welt nochmals von vorne beginnen würde. Ich habe dort entdeckt, dass alles eine Erfindung ist. Wie alt waren Sie da?Hunger: Das weiss ich nicht mehr, aber später im Leben bin ich mal an die Uni gegangen, weil ich meinte, ich müsse studieren. Der Professor hat erklärt, dass ein sprachliches Zeichen immer aus dem Bezeichnenden und dem Bezeichneten besteht, und dass die Zuordnung des Einen zum Andern arbiträr sei. Da dachte ich: Aber das weiss doch jedes Kind, nämlich von Peter Bichsel! Peter Bichsel, Sie sind eine Identifikationsfigur, selbst für die Generation, die fünfzig Jahre jünger ist als Sie.Bichsel: Nein, ich bin keine Identifikationsfigur. Der Schriftsteller Bichsel, der Erfolg hat, ist ein anderer, der zufälligerweise gleich heisst wie ich. Er ist ein Fremder. Sie distanzieren sich vom Publikumsliebling Bichsel?Bichsel: Ich freue mich über den Erfolg, aber der Erfolg ist Zufall. Er hat nur bedingt mit Qualität zu tun. Ich habe mich ein Leben lang gewehrt, auf mich selbst hereinzufallen. Das ist etwas vom Schlimmsten. Sophie Hunger, wie erleben Sie den Erfolg?Hunger: Für mich ist das alles vor­ wiegend draussen passiert. Nicht in mir drinnen. Aber es gibt ver­wirrende Nebeneffekte. Vor allem, wenn man in Interviews ständig zur Selbstanalyse ge­drängt wird, dann wird man ir­gendwann zur eigenen Sekundär­literatur. Das muss man unbe­dingt und möglichst furcht­einflössend von sich weisen. Bichsel: Durch den Erfolg wird einem etwas weggenommen. Ein Stück Naivität. Wenn mich junge Autoren fragen, was sie machen sollen, sage ich: Schreiben, schreiben, schreiben. Denn wenn das Buch erst einmal heraus­ kommt, dann wird das Schreiben anders. Lesen Sie manchmal Ihre frühen Texte?Bichsel: Wenn ich das Buch «Ei­gentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennen lernen» noch­ mals in die Hand bekomme und drin lese, dann kommt bei mir ei­ ne Hochachtung auf vor diesem jungen Mann, der das geschrie­ ben hat. Was der konnte, kann ich nicht. Was ist das?Bichsel: So schreiben. So knapp, komponiert schreiben. War Ihr zweites Album, das nächsten Freitag erscheint, auch etwas ganz anderes als Ihr erstes, Sophie Hunger?Hunger: Ja, ich hatte schnell das Gefühl, dass ich nach «Monday’s Ghost» alles kaputt machen und neu machen muss. Auf der Tour­nee letztes Jahr blühte ich richtig auf, hatte dauernd neue Ideen. Bichsel: Das erstaunt mich nicht, Sophie. Auf deiner Homepage ha­be ich dein Konzert in Paris gese­hen. Mir fiel auf, dass du im Mo­ment des Machens dir etwas sel­ber erzählst. Man merkt, dass du für die Leute singst, aber auch für dich selber. Es ist nicht nur ein nach aussen Singen, es ist auch ein nach innen Singen. Hunger: Das ist für mich der Kern des Musizierens. Es gibt keine Musik ohne Publikum. Als Kind spürt man das am besten, wie al­les, was man macht, nach aussen und nach innen wirkt. Zum Bei­spiel, wenn man seinem viel stär­keren Bruder Erdbeermousse ins Gesicht schmiert. Stichwort Paris: Im Film «Zimmer 202» erzählen Sie, Peter Bichsel, dass Sie sich ein Leben lang geweigert haben, dorthin zu fahren. Warum?Bichsel: Weil ich die Sehnsucht schöner finde als die Realität. Ich wollte immer nach Paris gehen – wegen der Kunst, wegen der Bohème – und ich habe auch al­ les gelesen über Paris. Ich wusste, es gibt irgendwo eine wunderbare Stadt mit goldenen Dächern. Aber ich hatte Angst, diese Sehn­ sucht durch Wirklichkeit zu be­ schädigen. Sie, Sophie Hunger, haben keine Angst vor Paris. Sie haben dort Erfolg und fühlen sich so zu Hause, dass Sie sogar Chansons von Jacques Brel auf der Strasse singen.Hunger: Ja, ich habe nie von Pa­ris geträumt. Diese Stadt war nie ein Ort, den ich mit Geschichten füllte. Wenn es einen Sehn­ suchtsort gibt, dann vielleicht Lissabon. Kennen Sie Lissabon?Hunger: Aus der Betrachtung von Landkarten. Bichsel: Du hast eben die Haltung einer Leserin. Es gibt ein primäres Leben – die Abenteuer, die Liebe, Essen, Trinken – und es gibt ein sekundäres Leben – das Dasitzen, Schauen, Hören, Lesen. Dieses sekundäre Leben ist wichtig. Mich hält es am Leben. Wenn es nur ein primäres Leben gäbe, hätte ich es schon lange weggeworfen. Wie ist das bei Ihnen, Sophie Hunger?Hunger: Es ist noch zu früh, um das zu sagen. Viele Menschen brauchen das sogenannte primä­re Leben, weil sie sich nur dort verwirklichen können. Ich habe noch ein bisschen Zeit, um mir da Klarheit zu verschaffen. Bichsel: Weisst du, Sophie: Es kommt nicht mehr viel dazu. Du

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