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Natalie Portman – eine Mimin dreht auf

Natalie Portman – eine Mimin dreht auf admin | 9. Januar 2011 – 12:09 Ich führte das Gespräch mit Natalie Portman am Filmfestival von Venedig, Lido di Venezia, im September 2010, anlässlich der Uraufführung des Films «The Black Swan». Hier die Berichterstattung: Die Stimmung im Nikki-Beach-Club am Rande des Filmfestivals Venedig schwankt zwischen aufgeregt und überdreht. Vor diesem Hintergrund wirkt die schmale Gestalt der Schauspielerin Nathalie Portman angenehm kühl. Sie trägt ein mitternachtsblaues Kleid und ein distanziert höfliches Lächeln. Nur manchmal verrät ein metallischer Ton in ihrer Stimme oder ein kleines Flackern in ihrem Blick, welche Intensität unter dem klassisch schönen Gesicht lodert. Ihr Tanz im «Black Swan» ist atemberaubend. Doch der Film wird vermutlich wegen etwas anderem zu reden geben. Ach ja, ich weiss, worauf Sie anspielen: auf die heissen Küsse, die ich im Film mit meiner Kollegin Mila Kunis tausche. Doch verglichen mit dem, was man heutzutage in anderen Filmen sieht, ist so eine gleichgeschlechtliche Liebesszene doch gar nichts. Aber dass Sie in einer solchen spielen, erstaunt doch. Ja, ich gelte wohl in der Öffentlichkeit als ein «good girl». Das hat sein Gutes: umso leichter fällt es mir, das Publikum zu verblüffen. Wollten Sie mit dieser Rolle aus Ihrem Image ausbrechen? Das wäre ein kindischer Grund, um eine Rolle anzunehmen. Ich spiele eine junge Frau, die sich selber sucht, daran fast verzweifelt, und am Ende auch findet. Es ist eine tief erfüllende Rolle, voller Intensität, jede Schauspielerin wünscht sich, eine solche wenigstens einmal im Leben zu spielen. Wo haben Sie so Tanzen gelernt? Ich habe als Kind und in meiner Jugend intensiv Ballett gemacht. Man hörte, dass Sie ein Jahr vor Drehbeginn den Tanzdrill wieder aufgenommen haben. Das habe ich. Und obwohl ich wunderbare Lehrerinnen hatte, war es furchtbar. Es hat mich körperlich sehr gefordert – bis an die Grenze. Doch das war auch gut, denn die Disziplin, die ich dafür brauchte, hat mich in eine Geisteshaltung versetzt, die ich brauchte, um Nina zu spielen. Welche nämlich? Konzentriert, asketisch, hungrig. Etwas tut immer weh. Für jede Ballett-Tänzerin ist das tägliches Brot. Das klingt masochistisch. Ist es auch! Das ist eben die erstaunliche Dualität der Ballett-Welt. Auf der einen Seite Schönheit und Leichtigkeit, auf der anderen Schmerz und Zweifel. Gibt es da Parallelen zum Schauspieler-Beruf? Nicht unbedingt. Das Ballett verlangt Virtuosität, also Technik, die nur durch stundenlanges Training erreicht werden kann. Und von einem Filmschauspieler wird heute vor allem eins verlangt: das er authentisch wirkt. Da ist Technik nur hinderlich. Und die Rivalität unter den Ballerinas, um die es im Film auch geht? Die gibt es auch unter Schauspielerinnen. Immer noch ist es so, dass hübsche Mädchen einige Male eine Rolle spielen und dann schnell durch neue, «frischere» Modelle ersetzt werden. Nicht alle, zum Beispiel Meryl Streep oder Diane Keaton nicht. Und warum nicht? Weil sie starke eigene Stimmen haben. Sie erlauben niemandem, sie zu kategorisieren. Darum hat mir die Rolle der Nina auch so gut gefallen. Sie findet einen Weg, aus fremdbestimmten Projektionen auszubrechen und sich selbst zufrieden zu stellen. Sogar wörtlich, in einer gewagten Masturbationsszene. Na ja, «Black Swan» ist nicht der erste Film, der Sexualität als Metapher verwendet. Wofür stehen die lesbischen Liebesszenen? Die von Mila Kunis gepielte Lily ist ein Spiegelbild Ninas, eine keckere, sinnlichere Variante von ihr. Damit Nina sich entwickeln kann, muss sie ihrer eigenen Sexualität näher kommen. Darf das eine Ballerina überhaupt? In der realen Welt? Kaum. Die eiserne Disziplin, die von den Tänzerinnen verlangt wird, ist lustfeindlich. Jede hat mir berichtet, wie strikt darauf geachtet wird, dass sie spindeldürr bleibt. Sie sind auch sehr dünn … Aber ich esse, ehrlich. Als Veganerin geniesse ich meine Mahlzeiten sehr. Ich vertilge zum Beispiel Unmengen von Hummus, der Kichererbsen-Paste. Ihre Verzweiflung wirkt im Film schwindelerregend echt. Es war tatsächlich das erste Mal, dass ich verstand, wie man in eine Rolle so verwickelt wird, dass es einen runterzieht. Es gab einige Nächte, in denen ich dachte, ich würde sterben. Wollten Sie der Welt beweisen, dass auch Sie ein schwarzer Schwan sein können? Blödsinn. Ich brauche der Welt nichts zu beweisen. Aber der Oscar-Academy? Sie gelten als Spitzenkandidatin. Das Wichtigste ist, ein Kunstwerk zu schaffen, welches Menschen berührt. Preise sind dabei nur sekundär. Publiziert am 09.01.2011 @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! I have been on Twitter for 13 years, since 26 Nov 2009 (via @twi_age). 01:00:51 AM Dezember 13, 2022 von &s @askewa folgen Neueste Beiträge Baselitz‘ WeltI likePrivate Sales, ein SchattenspielAdieu John BergerTalk mit Jacqueline Burckhardt Blogroll FAQNews-BlogPop MattersRevue 21Support ForumWordPress-Planet Themen Ai Weiwei Amerika Andy Warhol Aphrodite Ascona Baron Heinrich Thyssen Basel Biennale Venedig Bird’s Nest Caravaggio China Fischli/Weiss Fondation Beyeler Frank Gehry Georg Baselitz Gerhard Richter Ghirlandaio Gstaad Gurlitt Gustav Klimt Harald Szeemann Keanu Reeves Kunst Kunstmuseum Basel Louise Bourgeois Maja Hoffmann Maria Lassnig Marlene Dumas Melinda Nadj Abonji Monte Verità Nachtkritik Oprah Winfrey Pipilotti Rist Schweizer Architektur Schweizer Film Schweizer Kunst Schweizer Literatur Shakespeare Simon de Pury Thomas Hirschhorn Ugo Rondinone Urs Fischer Valentin Carron Warhol Weltwoche Next Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. 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My name is Roger Moore

My name is Roger Moore admin | 26. Dezember 2010 – 23:07 Kurz vor Weihnachten 2010 sprachen wir mit Sir Roger Moore über einen Bentley unterm Weihnachtsbaum, den alten und den neuen James Bond, sein Leben in der Schweiz und die perfekte Art, Silvester zu verbringen. Der alte Herr verblüffte uns mit seiner luziden Einstellung zu seine Figur james bond und mit seinem unverwüstlichen Schalk. von Ewa Hess und Christian Hubschmid Die Suite des Hotels President Wilson in Genf ist über und über mit Blumen dekoriert. Sir Roger Moore, 83, in perfekter Gentleman-Kleidung inklusive Brusttaschentuch, empfängt uns mit einem Lächeln, das immer wieder in ein schalkhaftes Grinsen umschlägt. Der ehemalige James Bond bewegt sich zwar nicht mehr mit raubtierhafter Grazie – seine Knie machen ihm zu schaffen -, doch seine Schlagfertigkeit lässt nichts zu wünschen übrig. Lady Kristina, seine vierte Gattin, ist ebenfalls anwesend, hält sich aber freundlich im Hintergrund. Roger Moore, was bedeutet Ihnen Weihnachten? Ich habe das Fest gern, denn ich habe früh in meinem Leben erfahren, dass man von seinen Lieben beschenkt wird – und nicht von einem rot gekleideten, fetten Mann. Einem fetten Mann? Dem Weihnachtsmann oder Santa Claus oder wie Sie ihn nennen wollen. Seit ich vier Jahre alt bin, weiss ich, dass es ihn nicht gibt. Wie kam es zu dieser Erkenntnis? Zufällig. Als ich am Weihnachtstag im Bett meiner Eltern lag, konnte ich im Spiegel des Kleiderschranks beobachten, wie Mutter und Vater, flüsternd, meine mit Geschenken gefüllte Socke über das Kinderbett hängten. Im Spiegel? Das klingt fast wie eine James-Bond-Szene! Ha! Ich war eben schon als Kind ein durchtriebener kleiner Kerl. War seither mal etwas Aussergewöhnliches in Ihrer Socke? Ja, vor zwei Jahren ein Bentley.Aber ich habe ihn umgetauscht. Warum? Gegen einen Mercedes, das ist ein viel besseres Auto und nicht so protzig. Wer hat Ihnen den Bentley geschenkt? Meine Frau natürlich. Oder glauben Sie, dass ich Geschenke von fremden Frauen annehmen würde? Bald machen Sie selbst ein Geschenk – indem Sie die Einnahmen Ihres Neujahrs-konzerts in Luzern der Unicef spenden. Das stimmt. Ich darf zu schöner Musik Gedichte aufsagen. Das ist alles, was ich kann, denn weder kann ich singen noch bin ich ein begabter Musiker. Das Konzert hat alles meinem Freund, dem Meisterviolinisten Julian Rachlin, zu verdanken. Sie werden unter anderem auch ein Shakespeare-Sonett vortragen. Ja. Das Sonett «Shall I Compare Thee To a Summers Day?» rezitiere ich zur Musik des «Sommers» aus Vivaldis «Vier Jahreszeiten». Erinnert Sie das an die Zeit, als Sie am Anfang Ihrer Karriere die Wahl hatten, entweder in die Royal Shakespeare Company einzutreten oder dem Ruf von Metro Goldwyn Mayer nach Hollywood zu folgen? Ehrlich gesagt, ich denke nicht oft daran. Es war damals eine leichte Entscheidung für mich, ich war mir ganz sicher. Ich würde mich auch heute sofort für Hollywood entscheiden. Warum? Stellen Sie sich vor, ich hätte mich damals für Shakespeare entschieden – ich würde ja heute noch in Stratford-upon-Aven (Geburtsstadt von William Shakespeare und Spielstätte der Royal Shakespeare Company) mit einem Speer in der Hand auf der Bühne stehen. Und hätte alle die fantastischen Dinge nicht erlebt, die mir meine Filmkarriere ermöglicht hat. Woran denken Sie vor allem? Hollywood war damals grossartig. Ich habe noch das Ende der goldenen Zeiten erwischt. Wenn man unter Vertrag war, haben die Studios wirklich für einen gesorgt. Es wurde einem alles beigebracht, was man im Film tun musste. Ich lernte fechten, reiten, tanzen . . . Das Einzige, was sie mir nicht beibringen konnten, war Singen. Und Schauspielern – das behaupten zumindest böse Zungen. (Lacht.) Aber Ihre Anfänge bei MGM waren gar nicht so glamourös . . . Machen Sie Witze? Sehr glamourös. Allein schon auf dem Studiogelände herumzugehen und Leute zu grüssen, war fantastisch. Hallo, Clark Gable! Wie geht es Ihnen, Elizabeth Taylor? Küss die Hand, Ava Gardner. In Ihrem ersten Film bei MGM hatten Sie nur eine kleine Nebenrolle … Na und? Es war «The Last Time I Saw Paris», an der Seite von Elizabeth Taylor. Eine wunderbare Erfahrung. Warum? Alles war «bigger than life». Die Kleider wurden extra für mich genäht, und zwar so, dass ich in ihnen immer gut aussah. Es gab einen schönen Umkleideraum, man wurde geschminkt und verwöhnt. Ich habe vier Filme für MGM gedreht, den letzten mit Lana Turner. Was will man mehr? Beim Lesen Ihrer Biografie staunt man, an wie viele Details Sie sich erinnern. Haben Sie damals einTagebuch geführt? Leider nein. Es ist eine der wenigen Sachen, die ich in meinem Leben bedaure: dass ich nicht mehr aufgeschrieben habe. Obwohl – meine Gedanken, wenn ich sie zu Papier gebracht hätte, brächten mich vielleicht ins Gefängnis. Warum? Weil ich immer schon ein respektloser Beobachter war und die Ereignisse um mich herum mit hinterhältigem Humor zur Kenntnis nahm. Zum Beispiel was? Das werde ich Ihnen nie verraten. Ach, bitte! Nein. Meine Autobiografie ist geschrieben. Da haben Sie alles schwarz auf weiss. Ich hatte ein ausserordentlich glückliches Leben, Punkt und fertig – die Wahrheit schreibe ich vielleicht beim nächsten Mal. Aber die wahre Geschichte, wie Sie zur James-Bond-Rolle kamen, können Sie uns wenigstens die erzählen? Gerne, denn das Angebot entsprang meiner Spielleidenschaft, der ich im Curzon House Club in London frönte. Albert R. Broccoli und Harry Saltzman, die Produzenten der James-Bond-Filme, zockten oft mit, wir freundeten uns an. Harry Saltzman hatte Kinder im gleichen Alter, wir verbrachten Wochenenden an seinem Pool. Eines Tages fragten sie mich, ob ich James Bond spielen wolle. Ich sagte Ja. Sie traten in die Fussstapfen von Sean Connery, der die Rolle am stärksten geprägt hat. Machte Sie das nervös? Nun, er war brillant. Er hat Bond zu dem gemacht, was er bis heute ist. Aber ich war ein verwöhnter Egomane, der dachte: Natürlich kann ich das auch, wenn er das kann . . . Tatsächlich war ich keine Spur nervös. Bis zum Tag der ersten Vorführung. Da geriet ich in Panik. Aber ich sagte mir, das ist, wie wenn ich ein Baby bekommen würde. Ich muss jetzt in die Gebärklinik, und das Baby kommt

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