Ewa Hess

Verfluchtes Katyn

Verfluchtes Katyn admin | 1. Mai 2010 – 11:18 Noch ist Polen nicht verloren, heisst es in der Hymne des Landes, in dem ich geboren bin. Aus dem Vers spricht purer Trotz angesichts der schwierigen geopolitischen Lage und des ständig drohenden Untergangs. Doch der Vers drückt auch eine Haltung aus, die eines dramatisierten Umgangs mit der eigenen Geschichte. In Polen sind Symbole nicht einfach Symbole. Sondern politische Tatsachen. In meiner neuen Heimat, der Schweiz, stehen symbolische Gesten dagegen schwer unter Verdacht. Wenn einer grosse Sprüche klopft oder Erde küsst, wie der polnische Papst es tat, denken sich viele: Da ist etwas faul. Was will denn der hinter dem symbolischen Rauchvorhang verstecken? Doch Polen hat dieses Konzept der Symbolik, welche die «Herzen stärker macht». So drückte es der polnische Nobelpreisträger Henryk Sienkiewicz aus. Er selbst schrieb zur Stärkung der Herzen am Ende des 19. Jahrhunderts Romane, welche den Mut der Polen angesichts historischer Bedrohungen lobten. Das alles ging mir schon durch den Kopf, als ich vor Jahren Andrzej Wajdas Film «Katyn» zusammen mit meiner Mutter schaute. Ich fand den Film nicht wirklich gut, zu schematisch, zu programmatisch spulte der einst so geniale Regisseur die Handlung ab, die in der historischen Tragödie gipfelte: die durch Stalin befohlene Ermordung polnischer Offiziere und das anschliessende Totschweigen des Verbrechens. Doch an der Reaktion meiner Mutter sah ich – die schiere Kraft der Tatsache, dass es einen Film namens «Katyn» gab, hatte eine überwältigende, reale Bedeutung. Und jetzt, in der gegenwärtigen Tragödie von Katyn, schlägt diese Kraft der symbole in erschreckender Weise zu. Um nach Katyn zu gelangen, mussten die Polen eine mythische Grenze überqueren, die dicker war als die dickste Mauer. Damit das gelang, nahmen sie ihre wichtigste politische Waffe zu Hilfe: die Symbolik. Ein Flugzeug voll von Patrioten sollte in Katyn ankommen. Furchtlose Piloten sollten unter widrigsten Bedingungen Wunderlandungen hinlegen. Ein triumphaler Ausstieg aus dem Luftfahrzeug sollte ein Bild für Geschichtsbücher abgeben. Es ging schief. Die Opfer, die Trauer, das politische Chaos im Land ohne Regierung – die symbolische Erstürmung der Mythengrenze hat einen allzu hohen Preis. Doch die Grenze ist überquert. Katyn hat endlich seinen Platz auf der historischen Weltkarte gefunden. Andrzej Wajdas Film «Katyn» gibt es auf DVD @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! I have been on Twitter for 13 years, since 26 Nov 2009 (via @twi_age). 01:00:51 AM Dezember 13, 2022 von &s @askewa folgen Neueste Beiträge Baselitz‘ WeltI likePrivate Sales, ein SchattenspielAdieu John BergerTalk mit Jacqueline Burckhardt Blogroll FAQNews-BlogPop MattersRevue 21Support ForumWordPress-Planet Themen Ai Weiwei Amerika Andy Warhol Aphrodite Ascona Baron Heinrich Thyssen Basel Biennale Venedig Bird’s Nest Caravaggio China Fischli/Weiss Fondation Beyeler Frank Gehry Georg Baselitz Gerhard Richter Ghirlandaio Gstaad Gurlitt Gustav Klimt Harald Szeemann Keanu Reeves Kunst Kunstmuseum Basel Louise Bourgeois Maja Hoffmann Maria Lassnig Marlene Dumas Melinda Nadj Abonji Monte Verità Nachtkritik Oprah Winfrey Pipilotti Rist Schweizer Architektur Schweizer Film Schweizer Kunst Schweizer Literatur Shakespeare Simon de Pury Thomas Hirschhorn Ugo Rondinone Urs Fischer Valentin Carron Warhol Weltwoche Next Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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Peter Bichsel und Sophie Hunger

Peter Bichsel und Sophie Hunger admin | 23. März 2010 – 12:08 «Ich hätte es nie gewagt, Sophie zu fragen» Peter Bichsel, 74, und Sängerin Sophie Hunger, 27, über „Zimmer 202″, den Geburtstagsfilm des Schriftstellers, Beizen und Träume von Ewa Hess & Christian Hubschmid Der Schriftsteller Peter Bichsel und die Sängerin Sophie Hunger treffen aufeinander: Im Dokumentarfilm «Zimmer 202» zu Bichsels 75. Geburtstag macht Hunger die Musik. Und jetzt begegnen sich die beiden herausragenden Schweizer Künstler beim Interview mit der SonntagsZeitung zum ersten Mal persönlich. Peter Bichsel, ist es ein Zufall, dass Sophie Hunger die Musik für «Zimmer 202» gemacht hat?Bichsel: Die Idee kam vom Regisseur. Ich hätte nie gewagt, davon zu träumen, hätte mich nie getraut, den Star zu fragen. Bewundern Sie Sophie Hunger?Bichsel: Ja, ich bin unheimlich begeistert von der Vielseitigkeit ihrer Kunst. Sie hat nicht einfach den Mund offen und eine Gitarre in der Hand, sondern die Antennen draussen. Sophie Hunger, warum haben Sie zugesagt?Hunger: Weil Peter Bichsel für mich etwas Fundamentales bedeutet. Eigentlich hatte ich gar keine Zeit, weil ich letztes Jahr permanent auf Tour war, aber dann habe ich dem Regisseur gesagt, wenn er es akzeptiert, dass ich die Musik schreibe, bevor der Film fertig ist . . . Er war einverstanden?Hunger: Ja. Peter Bichsel, haben Sie die Musik schon gehört?Bichsel: Ich habe einen Rohschnitt des Films gesehen und war begeistert von der Musik. Vermutlich werde ich nicht der Einzige sein, der im Kino die Augen schliesst und nur der Musik zuhört. Sophie Hunger, inwiefern ist Peter Bichsel für Sie fundamental?Hunger: Ich habe als Kind Bichsel gelesen. Die Geschichte von dem alten Mann, der eines Tages zum Tisch Stuhl sagt, war eine Offenbarung für mich. Es war, als ob die ganze Welt nochmals von vorne beginnen würde. Ich habe dort entdeckt, dass alles eine Erfindung ist. Wie alt waren Sie da?Hunger: Das weiss ich nicht mehr, aber später im Leben bin ich mal an die Uni gegangen, weil ich meinte, ich müsse studieren. Der Professor hat erklärt, dass ein sprachliches Zeichen immer aus dem Bezeichnenden und dem Bezeichneten besteht, und dass die Zuordnung des Einen zum Andern arbiträr sei. Da dachte ich: Aber das weiss doch jedes Kind, nämlich von Peter Bichsel! Peter Bichsel, Sie sind eine Identifikationsfigur, selbst für die Generation, die fünfzig Jahre jünger ist als Sie.Bichsel: Nein, ich bin keine Identifikationsfigur. Der Schriftsteller Bichsel, der Erfolg hat, ist ein anderer, der zufälligerweise gleich heisst wie ich. Er ist ein Fremder. Sie distanzieren sich vom Publikumsliebling Bichsel?Bichsel: Ich freue mich über den Erfolg, aber der Erfolg ist Zufall. Er hat nur bedingt mit Qualität zu tun. Ich habe mich ein Leben lang gewehrt, auf mich selbst hereinzufallen. Das ist etwas vom Schlimmsten. Sophie Hunger, wie erleben Sie den Erfolg?Hunger: Für mich ist das alles vor­ wiegend draussen passiert. Nicht in mir drinnen. Aber es gibt ver­wirrende Nebeneffekte. Vor allem, wenn man in Interviews ständig zur Selbstanalyse ge­drängt wird, dann wird man ir­gendwann zur eigenen Sekundär­literatur. Das muss man unbe­dingt und möglichst furcht­einflössend von sich weisen. Bichsel: Durch den Erfolg wird einem etwas weggenommen. Ein Stück Naivität. Wenn mich junge Autoren fragen, was sie machen sollen, sage ich: Schreiben, schreiben, schreiben. Denn wenn das Buch erst einmal heraus­ kommt, dann wird das Schreiben anders. Lesen Sie manchmal Ihre frühen Texte?Bichsel: Wenn ich das Buch «Ei­gentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennen lernen» noch­ mals in die Hand bekomme und drin lese, dann kommt bei mir ei­ ne Hochachtung auf vor diesem jungen Mann, der das geschrie­ ben hat. Was der konnte, kann ich nicht. Was ist das?Bichsel: So schreiben. So knapp, komponiert schreiben. War Ihr zweites Album, das nächsten Freitag erscheint, auch etwas ganz anderes als Ihr erstes, Sophie Hunger?Hunger: Ja, ich hatte schnell das Gefühl, dass ich nach «Monday’s Ghost» alles kaputt machen und neu machen muss. Auf der Tour­nee letztes Jahr blühte ich richtig auf, hatte dauernd neue Ideen. Bichsel: Das erstaunt mich nicht, Sophie. Auf deiner Homepage ha­be ich dein Konzert in Paris gese­hen. Mir fiel auf, dass du im Mo­ment des Machens dir etwas sel­ber erzählst. Man merkt, dass du für die Leute singst, aber auch für dich selber. Es ist nicht nur ein nach aussen Singen, es ist auch ein nach innen Singen. Hunger: Das ist für mich der Kern des Musizierens. Es gibt keine Musik ohne Publikum. Als Kind spürt man das am besten, wie al­les, was man macht, nach aussen und nach innen wirkt. Zum Bei­spiel, wenn man seinem viel stär­keren Bruder Erdbeermousse ins Gesicht schmiert. Stichwort Paris: Im Film «Zimmer 202» erzählen Sie, Peter Bichsel, dass Sie sich ein Leben lang geweigert haben, dorthin zu fahren. Warum?Bichsel: Weil ich die Sehnsucht schöner finde als die Realität. Ich wollte immer nach Paris gehen – wegen der Kunst, wegen der Bohème – und ich habe auch al­ les gelesen über Paris. Ich wusste, es gibt irgendwo eine wunderbare Stadt mit goldenen Dächern. Aber ich hatte Angst, diese Sehn­ sucht durch Wirklichkeit zu be­ schädigen. Sie, Sophie Hunger, haben keine Angst vor Paris. Sie haben dort Erfolg und fühlen sich so zu Hause, dass Sie sogar Chansons von Jacques Brel auf der Strasse singen.Hunger: Ja, ich habe nie von Pa­ris geträumt. Diese Stadt war nie ein Ort, den ich mit Geschichten füllte. Wenn es einen Sehn­ suchtsort gibt, dann vielleicht Lissabon. Kennen Sie Lissabon?Hunger: Aus der Betrachtung von Landkarten. Bichsel: Du hast eben die Haltung einer Leserin. Es gibt ein primäres Leben – die Abenteuer, die Liebe, Essen, Trinken – und es gibt ein sekundäres Leben – das Dasitzen, Schauen, Hören, Lesen. Dieses sekundäre Leben ist wichtig. Mich hält es am Leben. Wenn es nur ein primäres Leben gäbe, hätte ich es schon lange weggeworfen. Wie ist das bei Ihnen, Sophie Hunger?Hunger: Es ist noch zu früh, um das zu sagen. Viele Menschen brauchen das sogenannte primä­re Leben, weil sie sich nur dort verwirklichen können. Ich habe noch ein bisschen Zeit, um mir da Klarheit zu verschaffen. Bichsel: Weisst du, Sophie: Es kommt nicht mehr viel dazu. Du

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Blaue Illusionen

Blaue Illusionen Ewa Hess | 8. März 2010 – 15:35 Irgendwie sind wir doch alle Avatare Der Traum vom perfekten Körper:Neytiri vom Mond Pandora in James Camerons Film «Avatar» Foto: Cinetext In Camerons Film spiegelt sich das Körperproblem unserer Gesellschaft von Ewa Hess Regungslos sitzen Menschen in den dunklen Kinos, 3-D-Brillen auf den Nasen. Höchstens die Hand wandert von der Popcorn-tüte zum Mund und zurück. Oder es geht ein Zucken durch die stillgelegten Körper, wenn der blaue Kraftprotz auf der Leinwand waghalsig in die Tiefe springt. Zweieinhalb Milliarden Dollar hat James Camerons «Avatar» bisher weltweit eingespielt, das entspricht 250 Millionen Zuschauern, und selbst wenn der Film heute Abend in der Oscarnacht nicht zum besten Film des Jahres gekürt werden sollte, ist er der kommerziell erfolgreichste aller Zeiten. Und obwohl Warner-Konkurrent und Branchenführer Disney mit dem nächsten 3-D-Spektakel, «Alice im Wunderland», auf den Markt drängt, steht er vor verschlossenen Türen der 3-D-Kinos: Die Betreiber wollen Kassenmagnet «Avatar» weiterspielen. Wir sperren unsere Bäuche und Hintern in die Kinos ein Kein Zweifel, Camerons Film trifft den Nerv der Zeit. Die dreidimensionalen Sprünge der computergenerierten blauen Helden läuten eine neue Ära ein – sie lassen uns die eigenen, makelbehafteten Körper endlich wirklich vergessen. Wie Sully, der paraplegisch gelähmte Held dieses SF-Märchens, sperren wir unsere un- zulänglichen Bäuche, Beine und Hintern in dunkle Kinocontainer ein und lassen einen Stellvertreter die berauschende Fantasie der unendlichen Bewegungsfreiheit ausleben. Denn je kleiner die Rolle, welche der freie Körper in unserem Leben spielt, desto grösser – und unerfüllbarer – ist die Sehnsucht danach. Die Entwicklung, welche Web 2.0 und der Vormarsch sozialer Plattformen vor einem Jahrzehnt eingeleitet haben, kommt jetzt zur gesellschaftlichen Reife. Laut der am Mittwoch erschienenen Studie der European Interactive Advertising Association verbringen 84 Prozent aller Schweizer durchschnittlich anderthalb Stunden täglich im Netz. Rechnet man die elf Stunden wöchentlichen TV-Konsum dazu, wird es klar: Da bleibt wenig Freizeit übrig. Wir leben in virtuellen Räumen. Irgendwie sind wir alle Avatare. Das Wort Avatar kommt aus dem Sanskrit und fand über die SF-Literatur den Weg in die Alltagssprache. Es bezeichnet eine virtuelle Person, einen grafischen Stellvertreter, etwa in einem Computerspiel. Während im Hinduismus ein «Avatara» eine Mensch gewordene Verkörperung des Göttlichen ist, droht uns als modernen Avataren umgekehrt der Körper gänzlich abhanden zu kommen. Schon lange, seit dem Mittelalter, ist unsere Zivilisation dabei, den Körper dem Geist unterzuordnen. Franz von Assisi hat seine leibliche Hülle als «Bruder Esel» bezeichnet. Die Askese verlangte eine Zähmung des Körpers, denn er entzog sich dem disziplinierenden Zugriff der christlichen Ideologie: Er begehrte, fror, hatte Hunger und trieb zu unkeuschen Taten, die sich mit der kirchlichen Moral nicht vereinbaren liessen. Auch folgende Jahrhunderte hatten ihre Wege, den widerspenstigen Körper im Zaum zu halten, vom barocken Todeskult bis zu den Korsetts und Perücken des 18. Jahrhunderts. Dabei war der effizienteste Weg schon in Gutenbergs Buchdruck vorgegeben: Um dem eigenen Körper den Meister zu zeigen, bot es sich an, den Geist zu fesseln. Paradoxerweise erzielte erst die freiheitlich daherkommende Moderne dank technologischer Entwicklung einen Durchbruch auf dem Weg zur gesellschaftlichen Disziplinierung des Körpers. Den gespannt lauschenden «His Masters Voice»-Hund vor dem Grammofon-Trichter kann man als ein Symbol verstehen: Das Animalische in uns gibt sich freiwillig der Faszination der reproduzierenden Medien hin. Als 1881 das Telefon aufkam, konnte man erstmals mit anderen kommunizieren, ohne sich körperlich zu begegnen. Mit dem Fernsehen dämmerte die Ära der einsamen TV-Dinners. Dann kam der Computer, die Kiste, die zurücksprach. Im Videospiel-Terminal kulminiert endlich die Verschmelzung von fesselndem Spektakel und lückenloser Überwachung. Und mit dem Aufkommen sozialer Plattformen schlüpften Menschen als virtuelle Avatare direkt in die Kiste hinein. Denn auch wenn wir allein vor dem Computer sitzen, ungekämmt und im alten Morgenrock: Das Internet ist ein sozialer Ort. Man braucht sich nur durch die Facebook-Profilfotos durchzuklicken, um zu verstehen, wie viele Stunden in die Auswahl dieser Avatare investiert wurden. Unser virtuelles Alter Ego wird langsam zu unserem eigentlichen Ich, an das sich echte Gefühle knüpfen. In China hat ein Mann einen anderen erstochen, weil der seinem Avatar im Onlinespiel «Legend of Mir» etwas gestohlen hat. Eine Frau kam 2008 in Japan ins Gefängnis, weil sie in «Second Life» den Avatar eines ebenso ungetreuen wie virtuellen Ehemanns löschte. Anstatt vom freien träumen wir von einem perfekten Körper Doch so einfach gibt unser Bruder Esel nicht auf. Der durch einen virtuellen Stellvertreter ersetzte Körper macht sich auf eine andere Art gesellschaftlich wichtig. Als eine Perversion des freien Körpers entsteht der Mythos eines perfekten. Die Statistiken sind schwindelerregend: Zwei Drittel aller 12- bis 15-jährigen Mädchen in Europa finden sich nicht schön genug. Mehr als eine halbe Million Schönheitsoperationen pro Jahr werden allein in Deutschland durchgeführt. Jedes dritte Mädchen hat ein auffälliges Essverhalten. Die gleichen Körper, die unbeweglich vor dem Monitor sitzen, werden in Fitnesszentren gnadenlos gepeinigt. Überhaupt scheint der Schmerz der einzige noch verbleibende Kanal zu sein, um mit dem Körper zu kommunizieren. Darum wohl gelten Piercings und Tattoos als ein so sinnlicher Schmuck. Darum lieben die Teenager die Hunger-Bootcamps von Heidi Klums «Next Model». Darum pilgern die Massen zu den makabren «Körperwelten»-Muskelpräparaten. Diese Widersprüche unserer Zeit bringt Camerons «Avatar» wie kein anderer Film auf den Punkt. Der Durchbruch in den Raum und der brillante Einsatz der 3-D-Technologie machen es möglich: Die Grenze zwischen dem echten Menschen und seinem virtuellen Stellvertreter wird immer weniger spürbar. Dieser Film ist für das Körper-dilemma unserer Zivilisation auch so etwas wie ein Avatar: Er gaukelt uns eine wunderschöne Lösung des Problems vor, während wir im Dunkeln unbeweglich Popcorn mampfen und uns immer weiter von diesen fitten blauen Leibern entfernen, die auf der Leinwand kühne Sprünge wagen. Publiziert in der SonntagsZeitung am 07.03.2010 About Ewa HessSwiss journalist, Editor Arts @Sonntagszeitung, ZürichView all posts by Ewa Hess » @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! I have been on Twitter for 13

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Go Ask Alice Ewa Hess | 6. März 2010 – 17:19 https://youtu.be/WANNqr-vcx0 About Ewa HessSwiss journalist, Editor Arts @Sonntagszeitung, ZürichView all posts by Ewa Hess » @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! I have been on Twitter for 13 years, since 26 Nov 2009 (via @twi_age). 01:00:51 AM Dezember 13, 2022 von &s @askewa folgen Neueste Beiträge Baselitz‘ WeltI likePrivate Sales, ein SchattenspielAdieu John BergerTalk mit Jacqueline Burckhardt Blogroll FAQNews-BlogPop MattersRevue 21Support ForumWordPress-Planet Themen Ai Weiwei Amerika Andy Warhol Aphrodite Ascona Baron Heinrich Thyssen Basel Biennale Venedig Bird’s Nest Caravaggio China Fischli/Weiss Fondation Beyeler Frank Gehry Georg Baselitz Gerhard Richter Ghirlandaio Gstaad Gurlitt Gustav Klimt Harald Szeemann Keanu Reeves Kunst Kunstmuseum Basel Louise Bourgeois Maja Hoffmann Maria Lassnig Marlene Dumas Melinda Nadj Abonji Monte Verità Nachtkritik Oprah Winfrey Pipilotti Rist Schweizer Architektur Schweizer Film Schweizer Kunst Schweizer Literatur Shakespeare Simon de Pury Thomas Hirschhorn Ugo Rondinone Urs Fischer Valentin Carron Warhol Weltwoche Next Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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Journal Ewa Hess | 6. März 2010 – 16:19 Wir warteten, bis genügend Bierbüchsen leer geworden sind. Martin Clement Soto stand am Rand der Gruppe und schaute uns beim Schlucken zu. Auf der Wand über den bereits leeren Büchsen, die in einer Zufallsformation auf ihren Einsatz warteten, tanzte ein Mann im Wald. Ein alter kurzer Film, im Loop von ca 3 Minuten. Der Mann in seiner enganliegender Hose machte schöne Sprünge. Mein Ding wär das nicht, sagte David. Jacquelin und ich fanden es aber „sehr schön“. Als Martin endlich anfing, die leeren Büchsen zu einem grossen ungelenken Herz (oder was das war) zu formen, war das Interesse bereits erlahmt. Nur ein einfriger Fotograf knipst jede Handbewegung mit Blitz. (Migrosmuseum, When bodies Get Mirrored, 5.3.2010)   About Ewa HessSwiss journalist, Editor Arts @Sonntagszeitung, ZürichView all posts by Ewa Hess » @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! I have been on Twitter for 13 years, since 26 Nov 2009 (via @twi_age). 01:00:51 AM Dezember 13, 2022 von &s @askewa folgen Neueste Beiträge Baselitz‘ WeltI likePrivate Sales, ein SchattenspielAdieu John BergerTalk mit Jacqueline Burckhardt Blogroll FAQNews-BlogPop MattersRevue 21Support ForumWordPress-Planet Themen Ai Weiwei Amerika Andy Warhol Aphrodite Ascona Baron Heinrich Thyssen Basel Biennale Venedig Bird’s Nest Caravaggio China Fischli/Weiss Fondation Beyeler Frank Gehry Georg Baselitz Gerhard Richter Ghirlandaio Gstaad Gurlitt Gustav Klimt Harald Szeemann Keanu Reeves Kunst Kunstmuseum Basel Louise Bourgeois Maja Hoffmann Maria Lassnig Marlene Dumas Melinda Nadj Abonji Monte Verità Nachtkritik Oprah Winfrey Pipilotti Rist Schweizer Architektur Schweizer Film Schweizer Kunst Schweizer Literatur Shakespeare Simon de Pury Thomas Hirschhorn Ugo Rondinone Urs Fischer Valentin Carron Warhol Weltwoche Next Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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