Famous Blue Raincoat

Famous Blue Raincoat Ewa Hess | 1. Mai 2013 – 08:03 Ach, Leonard, der ewige Rauner…«And what can I tell you my brother, my killer?What can I possibly say?I guess that I miss you, I guess I forgive you…I’m glad you stood in my way.» Hier der Text und ein Video, wie er den Song als alter Mann nochmals singt.1971, als der Song erstmals veröffentlicht wurde (auf «Songs of Love and Hate»)machte man ja noch nicht so viele Videos. Natürlich ist der blaue Regenmantel des Alter Egos aus dem SongCohens eigener gewesen, und Lower East Side / Clinton Streetwar damals tatsächlich sein Zuhause.In der Gegend wohnten viele Latinos – darum wohldie beschwingte Abendmusik, von der die Rede ist. It’s four in the morning, the end of DecemberI’m writing you now just to see if you’re betterNew York is cold, but I like where I’m livingThere’s music on Clinton Street all through the evening. I hear that you’re building your little house deep in the desertYou’re living for nothing now, I hope you’re keeping some kind of record. Yes, and Jane came by with a lock of your hairShe said that you gave it to herThat night that you planned to go clearDid you ever go clear? Ah, the last time we saw you you looked so much olderYour famous blue raincoat was torn at the shoulderYou’d been to the station to meet every trainAnd you came home without Lili Marlene And you treated my woman to a flake of your lifeAnd when she came back she was nobody’s wife. Well I see you there with the rose in your teethOne more thin gypsy thiefWell I see Jane’s awake She sends her regards.And what can I tell you my brother, my killerWhat can I possibly say?I guess that I miss you, I guess I forgive youI’m glad you stood in my way. If you ever come by here, for Jane or for meAnd your enemy is sleeping, and his woman is free. Yes, and thanks, for the trouble you took from her eyesI thought it was there for good so I never tried. And Jane came by with a lock of your hairShe said that you gave it to herThat night that you planned to go clear Sincerely L Cohen https://youtu.be/hAanOLTsFGc Leonard Cohen – Famous Blue Raincoat (Songs From The Road DVD) – YouTube. About Ewa HessSwiss journalist, Editor Arts @Sonntagszeitung, ZürichView all posts by Ewa Hess » @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! I have been on Twitter for 13 years, since 26 Nov 2009 (via @twi_age). 01:00:51 AM Dezember 13, 2022 von &s @askewa folgen Neueste Beiträge Baselitz‘ WeltI likePrivate Sales, ein SchattenspielAdieu John BergerTalk mit Jacqueline Burckhardt Blogroll FAQNews-BlogPop MattersRevue 21Support ForumWordPress-Planet Themen Ai Weiwei Amerika Andy Warhol Aphrodite Ascona Baron Heinrich Thyssen Basel Biennale Venedig Bird’s Nest Caravaggio China Fischli/Weiss Fondation Beyeler Frank Gehry Georg Baselitz Gerhard Richter Ghirlandaio Gstaad Gurlitt Gustav Klimt Harald Szeemann Keanu Reeves Kunst Kunstmuseum Basel Louise Bourgeois Maja Hoffmann Maria Lassnig Marlene Dumas Melinda Nadj Abonji Monte Verità Nachtkritik Oprah Winfrey Pipilotti Rist Schweizer Architektur Schweizer Film Schweizer Kunst Schweizer Literatur Shakespeare Simon de Pury Thomas Hirschhorn Ugo Rondinone Urs Fischer Valentin Carron Warhol Weltwoche Previous PostNext Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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Viktors Grosser Kanton

Viktors Grosser Kanton 30. April 2013 @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! I have been on Twitter for 13 years, since 26 Nov 2009 (via @twi_age). 01:00:51 AM Dezember 13, 2022 von &s @askewa folgen Neueste Beiträge Baselitz‘ WeltI likePrivate Sales, ein SchattenspielAdieu John BergerTalk mit Jacqueline Burckhardt Blogroll FAQNews-BlogPop MattersRevue 21Support ForumWordPress-Planet Themen Ai Weiwei Amerika Andy Warhol Aphrodite Ascona Baron Heinrich Thyssen Basel Biennale Venedig Bird’s Nest Caravaggio China Fischli/Weiss Fondation Beyeler Frank Gehry Georg Baselitz Gerhard Richter Ghirlandaio Gstaad Gurlitt Gustav Klimt Harald Szeemann Keanu Reeves Kunst Kunstmuseum Basel Louise Bourgeois Maja Hoffmann Maria Lassnig Marlene Dumas Melinda Nadj Abonji Monte Verità Nachtkritik Oprah Winfrey Pipilotti Rist Schweizer Architektur Schweizer Film Schweizer Kunst Schweizer Literatur Shakespeare Simon de Pury Thomas Hirschhorn Ugo Rondinone Urs Fischer Valentin Carron Warhol Weltwoche Previous PostNext Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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Yang Fudong, Videodichter

Yang Fudong, Videodichter Ewa Hess | 7. April 2013 – 18:56 Yang Fudong ist der grosse Träumer unter Chinas Kunststars. In seinen hypnotischen Videos lungern junge Menschen in malerischen Gärten herum. Oder sie spazieren in Städten. Sie sind erregt, doch ziellos. Eine abgeklärte Weltmüdigkeit haftet den mandeläugigen Gesichtern an, es ist, als ob sie sich ihre Zeit nur vertrieben. Worauf warten sie? Das erste Mal traf ich Yang Fudong in Shanghai, im Herbst 2007. Ich besuchte ihn in seiner Wohnung und wir sprachen über den dritten Teil seines Video-Poems «Seven Intellectuals in a Bamboo Forest». Frühling 2013 treffe ich ihn wieder, in der Kunsthalle Zürich, er ist hier zur Eröffnung seiner grossen Retrospektive gekommen. Seine langen Haare sind ein bisschen grau geworden, doch er ist der gleiche ernste und sanfte Mann. Er spricht leise, fast ohne den Mund aufzumachen, und lächelt manchmal schalkhaft. Yang Fudong, 41, die Frisur mit Mittelscheitel bildet einen Rahmen für sein sanftes Buddha-Gesicht, beantwortet die Frage in der Kaffeeküche der Kunsthalle Zürich mit einem rätselhaften Lächeln. Und spricht leise vage Sätze wie: «Auch ein Künstler kann die soziale Wirklichkeit seines Landes nicht ausblenden.» Es stimmt, die Wirklichkeit Chinas ist in diesen Videos ebenso allgegenwärtig wie die Sehnsucht nach Schönheit. Eine Fotoserie etwa zeigt eine Dame, wie sie in Begleitung ihrer Verehrer den berüchtigten Shanghaier Club M besucht. Die Bilder in Schwarzweiss evozieren die Romantik der Gangsterfilme aus den 1920er-Jahren. Und doch erzählen sie auch von der existenziellen Leere des heutigen Geldadels. Den Saal daneben füllt – welcher Kontrast! – die erschütternde Installation «East of Que Village», die der Künstler in seiner Heimatgegend bei Bejing filmte (er wohnt jetzt in Shanghai). Auf den Monitoren der Installation tanzt der Wind, das Dorf Que ist verlassen und öde. Heimatlose Hunde, voll schwärender Wunden, laufen hier herum, nagen an Gerippen, beäugen magere Kühe. Auch hier Entwurzelung, Verlorenheit, unstillbarer Hunger – es stellen sich überraschenderweise ähnliche Gefühle ein wie beim Betrachten der Bilder von reichen Clubbern. Die Ausstellung, welche die Zürcher Kunstinstitution dem begehrten Videodichter einrichtete, ist die erste dieser Grösse im Westen. Dennoch ist es keine Retrospektive, wie Co-Kurator Philippe Pirotte erklärt. Das berühmteste Werk etwa ist weggelassen worden, «weil man es schon zu gut kennt». Mit jenem Werk, «Seven Intellectuals in a Bamboo Forest», ist Yang Fudong erst richtig bekannt geworden. Das mehrteilige Epos war das Highlight der Venedig-Biennale von 2007 und hat mit seiner Nouvelle-Vague-Anmutung das westliche Publikum erobert. Yang Fudongs jüngst fertig gestelltes Video für das Modehaus Prada lebt von ähnlicher Ästhetik. Nebst alten chinesischen Quellen (etwa der Geschichte über taoistische Weisen, die sich im 3. Jahrhundert von der Vulgarität des Stadtlebens in ein Bambuswäldchen zurückziehen) ist Yang Fudong auch von westlichen Vorbildern beeinflusst, vor allem von den Filmemachern, etwa Jean-Luc Godard oder Jim Jarmush. Zunächst ohne ihre Filme zu sehen – denn den Kunststudenten war in den 80er-Jahren ein Blick auf die verbotenen Früchte der westlichen Kultur nicht erlaubt. Sie stellten sich Filme, von welchen sie gehört hatten, aber lebhaft vor. Die spätere Begegnung mit den echten «A bout du souffle» oder «Stranger Than Paradise» war schön, wenn auch verwirrend. Die Zürcher Schau überrascht vor allem mit der Entdeckung von Yang Fudongs Humor. Die Groteske traut man dem ernsten Poeten weniger zu – und doch begegnet man ihr hier, vor allem in den früheren Werken. Etwa in der Auftragsarbeit für Siemens aus dem Jahr 2003, in der der Künstler die Idee der Corporate Identity mit Anzügen verhöhnt, welche die Angestellten zusammenzippen oder verknoten. Ein aufmüpfiger Witz im Stil Ai Weiweis blitzt in weiteren Werken auf. «The First Intellectual» etwa zeigt einen properen jungen Mann mit Anzug, Brille und Aktenköfferchen, der sich leicht linkisch anschickt, einen Pflasterstein zu schmeissen. Zu seiner künstlerischen Zukunft befragt, antwortet Yang Fudong gewohnt vieldeutig. Er werde weiterhin disparate Protagonisten wie Hunde und Clubgänger mit der Kamera verfolgen, kündigt er an. Die Ausbreitung des Bilds im Raum, also Videoinstallation, werde aber eine kleinere Rolle in seinem Werk spielen. Er wolle fortan eher «Freestyle Cinema» machen. Weitere Details werden – sanft lächelnd – nicht verraten. Yang Fudong, «Estranged Paradise», Kunsthalle Zürich, bis 26.5.   Publiziert in der SonntagsZeitung am 07.04.2013   About Ewa HessSwiss journalist, Editor Arts @Sonntagszeitung, ZürichView all posts by Ewa Hess » @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! 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Sloterdijk auf dem Monte Verità

Sloterdijk auf dem Monte Verità Ewa Hess | 29. März 2013 – 07:34 «Hier genügte es, nackt zu tanzen»: Der deutsche Philosoph Peter Sloterdijk über den Monte Verità als Utopie und die Schweiz als Mätresse Europas. Ich traf den brillanten Provokateur in Ascona. Auf dem Weg von Ascona auf den Monte Verità begrüsst der Philosoph ihm vertraute Orte wie alte Bekannte und erzählt mir davon: In diesem Kirchlein habe er mal ein Konzert gehört, dort sei er mit dem Fahrrad hochgeradelt, nach dieser Kurve öffne sich der überwältigende Blick ins Tal. Bei der letzten Wegbiegung bleibt unser Kleinbus stehen, wir nehmen noch zwei winkende Wanderer auf: Es ist der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger, 83, und seine Frau. Man kennt sich, die Begrüssung ist herzlich. Im Bus sitzen schon nebst Sloterdijk die Schriftsteller Wladimir Sorokin und Mathias Énard. Wir sind unterwegs zum dritten Tag des neuen Literaturfestivals «Primavera Ticinese» in und um Ascona. Ausgerechnet auf dem legendären Monte Verità, wo am Anfang des 20. Jahrhunderts eine Gemeinschaft von Bohémiens die Utopie des natürlichen Lebens zu verwirklichen suchte, spricht Sloterdijk, 65, der seit Erscheinen seines epochalen Werks «Kritik der zynischen Vernunft» 1983 zu den Koryphäen des internationalen Geisteslebens gehört, über das Thema «Warum Utopien scheitern» (der Vortrag findet am Sonntag, 31.3.2013, um 17 Uhr statt). Ich darf ihn schon vorher zum Thema befragen. Herr Sloterdijk, warum scheitern Utopien? Der Titel des Referats ist etwas irreführend. Unerfüllbarkeit gehört zur Utopie als solcher. Daher kann man nicht sagen, dass die Utopien scheitern. Projekte können scheitern oder Erfolg haben, Utopien nicht. Was ist der Unterschied? Projekte sind Pläne, und bei der Durchführung von Plänen kommt es praktisch immer anders, als man dachte. Es ist ein Teil der heute herrschenden Konfusion, dass man den Unterschied zwischen Projekt und Utopie nicht mehr versteht. War der Monte Verità eine Utopie oder ein Projekt? Die Lebensversuche von Ascona um 1905 stellten ein vages Projekt dar. An echten Utopien kennt Europa nur zwei Archetypen – Arkadien und Amerika. Ascona war weder das eine noch das andere, sondern ein lebensreformerisches Experiment. Immerhin, in Ascona und im Isartal südlich von München wurde der Nudismus geboren. Hier praktizierte man zuerst die Sonnenanbetung, die hundert Jahre später zu einer populären Religion wurde. Nackt unter der Sonne – das klingt doch nach Arkadien, dem mythischen Naturparadies. Die Ascona-Leute waren utopisch bewegt. Sie suchten die Synthese aus Arkadien und Amerika. Die Brissagoinseln waren ein Garten der Freuden, gleichzeitig stellten sie den Ort am anderen Ufer en miniature dar. Die Utopie ist eine Insel? Ohne Insulation ist die Utopie nicht zu denken. Wer die glückliche Insel erreichen will, muss das Schiff besteigen und bei der Überfahrt sein Leben wagen. Das haben die Emigranten nach Amerika im 16., 17. und 18. Jahrhundert tatsächlich getan. Kein Mensch von heute könnte sich vorstellen, mit den damaligen Schiffen das andere Ufer des Atlantiks zu suchen. Ausser, wenn unbekannte Prämien lockten. Das ist der entscheidende Punkt. Wenn man wirklich glaubt, es lägen dort drüben Glücksgüter bereit, die man sich ohne Arbeit aneignen kann, dann wagt man den Aufbruch gegen alle Bedenken. Amerika war anfangs ein Kontinent, der den Europäern wie eine einzige grosse Schatzinsel erschien – das liefert die ökonomische Komponente des Inseltraums. An den Inseln Europas konnte man besser die erotische Traumkomponente festmachen. Sie kennen doch die «Einschiffung nach Kythera?» Das Gemälde des französischen Malers Antoine Watteau? Es zeigt den Archetypus der galanten Utopie in Vollendung. Besonders schön scheint mir die dritte, die Berliner Version des Gemäldes von 1717. Man sieht darauf elegante junge Menschen an einem Ufer, abfahrbereit, im fernen Hintergrund erahnt man die Konturen der Insel der Liebesgöttin. Der Aufbruch dorthin ist die wahre Utopie, denn die Liebe auf dem Festland soll von der Liebe auf der Insel träumen. Nur dort sammelte man die Kraft, so zu tun, als fände man den anderen immer grenzenlos interessant. Aber Schätze warten in Amerika kaum noch auf den Besucher. Die Amerikaner haben ihren Traum entzaubert, weil sie die Schatzsuche in Arbeit übergeführt haben. Sie haben aus dem Schatzsucher den Selfmademan gemacht. Die Amerikaner sagen: Reichtum ja, aber durch Arbeit. Das ist enttäuschend für alle, die sich am Schatzinsel-Pol der Utopie orientierten, wie so viele Besucher Asconas von einst. Hier genügte es, nackt auf der Wiese zu tanzen, und der neue Mensch sollte vom Himmel steigen. Die ursprüngliche Utopia im Roman von Thomas Morus war allerdings kein Schlaraffenland, sondern so etwas wie eine gut durchorganisierte Schweiz. Vergessen wir nicht: Die Utopie als neuzeitliches literarisches Genre gehört zum Korruptesten, was die Geschichte der Literatur kennt. Sie malt alternative Welten aus, die ihre realen Kosten systematisch auslagern und verschweigen. Ob dies etwas mit dem Modus vivendi der Schweiz zu tun hat, kann ich nicht beurteilen, ich hoffe nicht, ich finde die Schweiz ein sympathisches politisches Konstrukt. Sie haben einmal gesagt, die globalisierte Welt gleiche einem grosshelvetischen Experiment. Meinten Sie das positiv oder negativ? Ich bezog diese Äusserung auf das vereinte Europa, das unter günstigeren Umständen tatsächlich eine Wiederholung der Schweiz in vergrössertem Massstab hätte werden können. Durch die Einführung der gemeinsamen Währung hat es seine historischen Chancen vorerst zerstört. Eine vernichtende Diagnose. Nur eine nüchterne. Hysterie ist in Europa nicht am Platz. Scheitert der Euro, wird man eine andere Währung probieren, irgendetwas auf halbem Weg zwischen gemeinsam und getrennt. Aber grosshelvetische Verhältnisse wären für Europa wunderschön gewesen. Warum? Weil die Kantonisierung der Nationen eine im Höchstmass begrüssenswerte Entwicklung darstellt. Der Kanton ist eine halbautonome Struktur, die zwischen Selbstsorge und Mitarbeit balanciert, und Halbautonomie wäre genau das Wort, das wir jetzt positiv besetzen müssten, um uns politisch zu reorientieren. Sie nehmen Abschied von der nationalen Struktur? Nein, die Nationen werden für die Europäer noch lange die bevorzugten Gehäuse des politischen Lebens bleiben. Aber die alten Vorstellungen von nationaler Souveränität verlieren an Plausibilität. In der Schweiz heisst das Volk der Souverän. So heissen die Völker inzwischen überall, gerade, wo sie progressiv entmündigt werden. Die Realpolitik kann im Augenblick mit den Völkern nichts mehr anfangen. Weshalb diese Pattsituation? Wahrscheinlich rührt das Unbehagen in der grossen Politik daher,

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Martigny mon amour

Martigny mon amour Ewa Hess | 20. Mai 2013 – 23:05 Der Künstler Valentin Carron wird bald die Schweiz in Venedig vertreten – ich durfte ihn in seiner Walliser Heimat besuchen und einen fiebrigen Frühlingstag lang sein Martigny kennenlernen. von Ewa Hess / Bild Fred Merz Die scharfe Frühlingssonne steht Martigny nicht. Unbarmherzig bringt sie die Ungereimtheiten des Ortes zum Vorschein. In den verdunkelten Scheiben von stillos modernen Bürohäusern spiegeln sich malerische Schneegipfel. Das Bahnhofsgebäude aus einem vergangenen Jahrhundert steht verloren zwischen chaotisch angeordneten Parkplatzparzellen. Putzige Ästhetik eines intakten Schweizer Städtchens trifft auf die Zersiedelungsspuren einesaggressiven Baubooms. Valentin Carron entsteigt seinem bequemen Familienauto mit der entspannten Lässigkeit eines Bewohners des amerikanischen Mittleren Westens. So, dass man sofort spürt, wie sehr dieses Auto sein Zuhause ist. Und diese Gegend sein Jagdrevier. Dabei könnte man meinen, der 36-jährige Künstler sei längst seiner Heimatgemeinde entwachsen. Sein Name wird in Paris, New York und London in Grossbuchstaben geschrieben. Er ist der aufstrebende Star der Schweizer Kunst. Geheimnisvoll, eigenwillig, unübersehbar. Vor zwei Jahren verblüffte er die Kunstwelt mit der im Pariser Palais de Tokyo ausgestellten Kunstharz-Replik einer Walliser Weinlaube. In zwei Wochen wird er die Schweiz an der Biennale der Kunst in Venedig vertreten. Doch stur wie ein echter Bergler bleibt Valentin Carron in Martigny wohnhaft. Nur von hier aus, das spürt man, sind diese rätselhaften Skulpturen zu verstehen. Sie nehmen Elemente der Landschaft und ihrer Bebauung auf. Oft sehen sie wie Bergkreuze oder wie Rauverputz-Wände aus. Sie gleichen manchmal den Pergolas, manchmal den Strassenlampen. Doch das ist noch lange nicht das Geheimnis ihrer Wirkung. Ihre Präsenz ist es. Dass sie mit einer archaischen Kraft aufgeladen sind, dem schwarzen Monolith aus Stanley Kubricks berühmten Film «2001: A Space Odyssey» vergleichbar. «Hier, wo ich aufgewachsen bin», setzt Carron zu einer Erklärung an, «komme ich mir vor wie ein Fremder.» So wie er es sagt, muss es etwas Gutes sein. Im Kopf sei er in Zürich, vielleicht in Genf oder Paris zu Hause. Martigny aber sei sein Beobachtungsposten. Denn nur hier gebe es diese Mischung von heimelig und unbehaust, die ein Symptom unserer Zeit sei. Martigny, das sei die westliche Welt in Miniatur. «Nur hier bin ich real», sagt Carron. Ob das ein glücklicher Zustand ist, traut man sich nicht zu fragen. Während wir unseren Allerwelts-Cappuccino im Strassencafé schlürfen, geht schnellen Schrittes Pascal Couchepin mit einem schwarzen Rucksack an uns vorbei. Auch er ein unbeirrbarer Bewohner von Martigny – und sein ehemaliger Bürgermeister. Carron schaut dem Ex-Bundesrat mit einem kleinen Lächeln nach. Es ist ein menschenfreundliches, wenn auch verschmitztes Lächeln. Eine Mischung aus Melancholie und Spott. Noch vor wenigen Jahren wäre es Couchepin gewesen, der den Schweizer Pavillon an der Biennale eröffnet hätte. Wäre das schön, so ein Martigny-Gipfeltreffen in Venedig? Diesmal gilt das spöttische Lächeln der Frage. Diejenigen, die vermutet haben, dass Carron in Venedig etwas besonders Auffälliges inszenieren würde, etwa ein Riesenkreuz, wie 2009 vor dem Eingang zur Art Basel, bleiben auf ihren Erwartungen sitzen. In Valentin Carrons Schweizer Pavillon wird zwar eine 80 Meter lange Schlange die Besucher begrüssen, doch ihr schmaler schmiedeeiserner Körper wird nur dezent den Raum zur Geltung bringen. In Bronze gegossene Musikinstrumente, verbeult, als ob sie schon Generationen von Familienmusikanten gedient hätten, werden die strenge Form des Pavillons brechen. Als Bildelemente installiert der Künstler Remakes von Glasfenstern aus den 50er-Jahren. Er habe viel zu viel Respekt vor der Kunst, sagt Carron, um allzu plakativ auf das Ereignis einer Wettbewerbssituation einzugehen. Stünde dieser Pavillon nicht in den Giardini von Venedig, wohin die ganze Welt guckt, sondern in einem Kunstzentrum in, sagen wir, Portugal, würde er seinen Auftritt auch nicht anders gestalten. Er wolle nur eines: dem schönen, von Albertos Bruder Bruno Giacometti erbauten Pavillon gerecht werden. Seine Form respektieren – und ihr gleichzeitig durch die beharrlich irritierende Form der Werke lautlos widersprechen. Respekt und Widerstand – es ist der gleiche Widerspruch, der bei einem Spaziergang auf dem Friedhof, einem seiner Lieblingsorte, im Blick des Künstlers aufscheint. Wir bleiben bei einem Grab stehen. «Marc Morand – Anwalt und Notar», verkündet die Inschrift, «Bürgermeister von Martigny 1921-1960. Oberst im Generalstab». «Das ist Martigny!», sagt Carron. «Diese Macht, dieser Einfluss, kann man sich das vorstellen?» Hier, auf dem Kirchenacker, inmitten all der Morands, Couchepins, Constantins und auch Gianaddas, merkt man, wie stark die Walliser Vergangenheit in die Gegenwart hineinreicht – die heutigen Patrons tragen die gleichen Namen. Einer von ihnen, der Immobiliengigant Léonard Gianadda, ist im Wallis auch der Chef eines Kunstimperiums. Wenn Martigny eine Miniatur der westlichen Welt ist, dann ist die Fondation Gianadda eine Miniatur von Martigny. Auch hier trifft man auf eine Mixtur nicht zueinanderpassender Elmente: wunderschöne Aussicht, undefinierbares Gebäude und ein Museum, in dem Oldtimer-Autos, gallo-römische Ausgrabungsrelikte und Weltklassekunst leicht windschief nebeneinander existieren. Die Begegnung zwischen Gianadda und Carron muss ein besonderes Spektakel geboten haben – hier der flamboyante Unternehmer und wenig Widerspruch duldende volkstümliche Philanthrop Gianadda, dort der spröde, aber auch ruhig selbstbewusste Kunststar einer intellektuellen Elite. Sie fand jedenfalls statt, diese Begegnung, und resultierte in einem 700 Kilogramm schweren Geschenk – an Martigny. Es ist eine Skulptur in Form einer Aluminiumsäule, viereinhalb Meter hoch, die sich spiralförmig mitten auf der Strasse erhebt und einen Verkehrskreisel in eine archaische Andachtsstätte verwandelt. Wie ein Relikt einer ausgestorbenen Zivilisation wirkt diese Säule, aus der Zeit gefallen, fremd. Die anderen vierzehn Kreisel, die Léonard Gianadda seiner Heimat geschenkt hat, sind wie die meisten Kreisel auf der Welt mit Skulpturen lokaler Grössen ausgestattet, ergänzt durch einen Minotaur Hans Ernis und eine Assemblage Bernhard Luginbühls. «Es war ein Angebot, das man nicht ausschlägt», erklärt Valentin Carron seine Zusage, sich in die Riege der Kreiselkünstler einzureihen, und wir lachen über die Formulierung, die in einen anderen Kontext gehört. Aber er will damit nicht auf Mafiafilme anspielen. Er meint es ernst. Die Anfrage auszuschlagen, wäre ihm feige vorgekommen. Er wollte das gerne machen, für Martigny. Jetzt steht das Werk mitten auf jener Strasse, die nach Fully führt. Dort wurde er geboren. In Fully hatte die Familie des Künstlers ein Cheminée-Geschäft. Hier hat Carron als Kind

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Der Papst schreit

Der Papst schreit Ewa Hess | 28. Februar 2013 – 09:05 Francis Bacons obsessiv gemalten Bilder des schreienden Papstes gehören zu den erschütterndsten Bildern der Nachkriegszeit. Er malte 45 Variationen des berühmten Porträts von Diego Velázquez, auf dem Papst Innozenz X. abgebildet ist. Doch während auf dem Bild des Spaniers (gemalt 1650) der Papst mürrisch und misstrauisch dreinschaut, malte ihn Bacon schreiend. Hier einige Gedanken dazu (es ist der Text meiner Kolumne «Expecting Art» für die Aprilnummer der Kulturzeitschrift «Du»). Als Benedikt XVI demissionierte, tauchte Innozenz X aus der Versenkung auf. Aber was sage ich: Versenkung. Die gab es ja nur in meinem Kopf. In Tat und Wahrheit stolpert man über Francis Bacons schreiende Päpste geradezu. Erstens gibt es ihrer fünfundvierzig. Ja, 45 schreiende Päpste – wenn man sich vorstellt, dass sie nebeneinander hängen, wird man fast wahnsinnig. Zweitens gehören einige unter ihnen zu den teuerst gehandelten Leinwänden unserer Zeit (erst im November ging eins bei Sotheby’s für 29.7 Millionen Dollar weg). Und drittens sind sie alle so intensiv, dass sie, einmal gesehen, dem Betrachter immerfort hinterherschreien. Nur mit konzentrierter Willenskraft bringt man sie wieder aus dem Kopf. Was mir bisher gut gelungen ist. Erst als Papst Ratzinger mit leiser Stimme das Unerhörte verkündet hatte, dass er nämlich geht, einfach so seinen Rücktritt auf den letzten des Monats Soundso angekündigt hat, ganz als wäre er nicht Stellvertreter Gottes auf Erden sondern sein angestellter Buchhalter mit Kündigungsfrist und Vertrag, da explodierte dieser Schrei jäh im Schädel. Uaaaaaaaaah. Den Papst hats verjagt. Der rätselhafte Entschluss des Papstes hat Gemeinsamkeiten mit dem rätselhaften Bild. Denn da ist einerseits ein konservativer Papst, der seinem Vorgänger Johannes Paul II eine Stütze und ein Berater war und aus nächster Nähe zusehen durfte, wie der andere seinen Kampf mit Krankheit, Müdigkeit und dem Alter vor den Augen der ganzen Welt zelebrierte – ohne je daran zu denken, die heilige Pflicht niederzulegen. Und Ratzinger wäre nicht Ratzinger, wenn er nicht bemerkt hätte, wie dieses Verhalten auch strategisch einen starken christlichen Kontrapunkt zur Entsorgungsmentalität unserer Zeit setzte. Nein, aus Müdigkeit hat er kaum resigniert. Was war aber dann der Grund für Ratzingers Rücktritt? Steht es um unsere Welt und die katholische Kirche mittendrin wirklich so schlimm bestellt, dass er diese Bürde auf seinen 86-jährigen Schultern nicht mehr tragen konnte? «Es scheint, als wolle das Böse ständig die Schöpfung Gottes beflecken, um Gott zu widersprechen und seine Wahrheit und Schönheit unerkennbar zu machen», flüsterte der Papst bei einem seiner letzten Auftritte. Wenn das kein stummer Schrei war. Die in ihrer Schönheit bedrohte Schöpfung ist ja andererseits auch Bacons Thema. Er wollte den Schrei des Papstes, eigentlich jedes Bild, «schön» hinkriegen. «Ich wollte den Schrei des Papstes als etwas darstellen, welches die Intensität und die Schönheit von Monets Sonnenuntergang haben würde», sagte er anfangs der siebziger Jahre zu seinem Vertrauten Peter Beard. Da hatte er vom Papst-Sujet schon seit einer Weile Abschied genommen – seit der Mitte der Sechziger Jahre liess diese Obsession nach. Es war eine Besessenheit, die ihresgleichen sucht. Während zwanzig Jahren hat das ursprünglich von Diego Velázquez 1650 gemalte Bildnis vom Papst Innozenz X den irischen Gegenwartsmaler Bacon gefangen gehalten. Wenn er das das Velázquez-Bild irgendwo abgebildet sah, kaufte er das Buch, riss die Seite mit dem Papst heraus und pinnte sie an die Wand seines Ateliers in London. Als er aber 1954 nach Rom fuhr, entschied er sich gegen den Besuch des Originals, welches dort in der Sammlung Doria Pamphili hängt – ganz so, als ob er vor dieser Begegnung Angst haben würde. Zwanzig Jahre, in welchen er immer wieder den schreienden Papst malte, haben Bacon nicht einmal an den Rand des Verstädnisses herangeführt. Als er die Päpste aufgab, war es nicht, weil er ihr Geheimnis ergründet hatte. Nein, nein. Es wurde ihm schlicht zu blöd. «Silly», das war sein Wort. Er nahm es dem Sujet übel, dass es ihn so lange genarrt hat, ohne ihn wirklich hereinzulassen: «Ich mag diese Päpste wirklich nicht», sagte er zu Peter Beard. «Wenn der Papst schrie, schrie das Bild nicht. Ich hätte es viel besser machen können». Was ja aus heutiger Sicht überhaupt nicht stimmt. Der von einem Vorhang erstickte Schrei des Papstes, kombiniert mit seiner starren Sitzhaltung auf dem Thron, der auch ein elektrischer Stuhl sein könnte, gehört zu den erschütterndsten Bildern der Nachkriegszeit. Es ist eine schmerzhaft erstickte Intensität in diesem Schrei drin: der lautlos geöffnete Maul mit Zähnen, die unnatürliche Körperhaltung, die Hände, die sich krampfhaft um die Armlehnen schliessen. Dass es sich um einen Ausdruck der vergangenen Kriegsgreuel handelt, und dass mit dem Bild des Papstes die zwiespältige Rolle der katholischen Kirche im Zweiten Weltkrieg symbolisiert wurde, gehört denn auch zu den häufigen Interpretationen dieser Bildserie – natürlich nebst vieler anderen. Wie könnte es bei Bacon anders sein. (Im Übrigen hat man in seinem Atelier durchaus auch Bilder von Pius XII gefunden, dem Kriegspapst, der trotz seines Wissens um den Holocaust lange und hartnäckig schwieg, was immer noch ein wundes Thema innerhalb der katholischen Kirche ist.) Der ursprüngliche Velázquez-Papst, Innozenz X, schreit ja nicht. Er schaut mürrisch und misstrauisch drein, die zusammengepressten Lippen verraten einen illusionslosen Machtpolitiker. Innozenz X, aus der Prinzenfamilie der Pamphilis, stand unter der Fuchtel seiner geldgierigen Schwägerin Olimpia Maidalchini, führte selbst ein strenges Regiment und war für seinen Zorn bekannt. Er soll das gnadenlose Porträt mit dem säuerlichen Spruch «troppo vero», zu wahr, kommentiert haben. Der Schrei ist Bacon aus anderen Quellen zugefallen. Da war einerseits ein Buch über Mundkrankheiten, das ihn seit früher Jugend fasziniert hat. Und auch der Schrei des vom Gewehrfeuer niedergestreckten Kindermädchens in der berühmten Treppensequenz des Films «Panzerkreuzer Potemkin» von Sergej Eisenstein. «Potemkin» ist ein Stummfilm, auch dieser schreckliche Schrei bleibt also lautlos. Michael Peppiatt, Francis Bacons Biograph, erinnert sich in seinem Erinnerungsband «Gespräche in der Nacht» an lange Nächte mit Bacon im Colony Room, dem Lieblingsclub des Malers in Soho, und wie in ihnen ein Riss aufklaffen konnte. Nach Stunden des Redens und des Trinkens, beschreibt Peppiatt, «riss etwas auf, eine Lücke, ein Spalt», plötzlich

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Szeemanns Archiv bei Getty

Szeemanns Archiv bei Getty Ewa Hess | 14. Februar 2013 – 07:59 Nachdem Getty Harald Szeemanns Archiv gekauft hatte, wird es jetzt dem Publikum zugänglich gemacht. Ein warmherziges neues Video erinnert an den grossen Schweizer Ausstellungsmacher. Die von Getty realisierte 10-min-Version erklärt auch zwischen den Zeilen, weshalb Ingeborg Lüscher und Uma Szeemanns das Archiv an Getty verkauft haben, obwohl es dadurch aus Europa verschwand – weil die Kuratorin dort die Bedeutung des Konvoluts erkannte und fest entschlossen war, es so schnell wie möglich den Studenten zugänglich zu machen. http://www.youtube.com/watch?v=C-Z6hMdWcNU&feature=player_embedded About Ewa HessSwiss journalist, Editor Arts @Sonntagszeitung, ZürichView all posts by Ewa Hess » @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! I have been on Twitter for 13 years, since 26 Nov 2009 (via @twi_age). 01:00:51 AM Dezember 13, 2022 von &s @askewa folgen Neueste Beiträge Baselitz‘ WeltI likePrivate Sales, ein SchattenspielAdieu John BergerTalk mit Jacqueline Burckhardt Blogroll FAQNews-BlogPop MattersRevue 21Support ForumWordPress-Planet Themen Ai Weiwei Amerika Andy Warhol Aphrodite Ascona Baron Heinrich Thyssen Basel Biennale Venedig Bird’s Nest Caravaggio China Fischli/Weiss Fondation Beyeler Frank Gehry Georg Baselitz Gerhard Richter Ghirlandaio Gstaad Gurlitt Gustav Klimt Harald Szeemann Keanu Reeves Kunst Kunstmuseum Basel Louise Bourgeois Maja Hoffmann Maria Lassnig Marlene Dumas Melinda Nadj Abonji Monte Verità Nachtkritik Oprah Winfrey Pipilotti Rist Schweizer Architektur Schweizer Film Schweizer Kunst Schweizer Literatur Shakespeare Simon de Pury Thomas Hirschhorn Ugo Rondinone Urs Fischer Valentin Carron Warhol Weltwoche Next Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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Die besten Richards III

Die besten Richards III Ewa Hess | 6. Februar 2013 – 22:18 Es sind nicht die Knochen, welche einen Monarchen ausmachen. Die besten Richards sind jene, die unser Denken regieren. Also: 1. Al Pacino in «Looking for Richard». Eine rastlose, halb dokumentraische Suche nach Shakespeares Geheimnis, nach dem Abfgrund von Richards Herz, nach der Essenz der Schauspielerei. 2. Frederick Warde im Stummfilm von 1912, der angeblich der älteste erhaltene amerikanische Film sein soll. Schon damals ein Brite, der von New York aus die Welt erobert. Wird zum vorbild aller Richards – dabei ist der Film ja stumm! So beredt können wortlose Monologe sein. 3. Laurence Olivier natürlich, der Shakespeare rezitieren kann, als ob er sein Mittagsmenü erzählen würde, zwanglos, charmant. 4. Ian McKellen in Uniform, in einem protofaschistischen England der 30-er Jahre. Eine böse, erschreckende Interpretation, in der der spätere Gandalf einen reptilienartigen Charme entwickelt. 5. Peter Selters, wie er Laurence Olivier nachäfft, und den grossen Richard-Monolog mit dem Songtext von Beatles‘ «Hard Day’s Night” rezitiert. About Ewa HessSwiss journalist, Editor Arts @Sonntagszeitung, ZürichView all posts by Ewa Hess » @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! I have been on Twitter for 13 years, since 26 Nov 2009 (via @twi_age). 01:00:51 AM Dezember 13, 2022 von &s @askewa folgen Neueste Beiträge Baselitz‘ WeltI likePrivate Sales, ein SchattenspielAdieu John BergerTalk mit Jacqueline Burckhardt Blogroll FAQNews-BlogPop MattersRevue 21Support ForumWordPress-Planet Themen Ai Weiwei Amerika Andy Warhol Aphrodite Ascona Baron Heinrich Thyssen Basel Biennale Venedig Bird’s Nest Caravaggio China Fischli/Weiss Fondation Beyeler Frank Gehry Georg Baselitz Gerhard Richter Ghirlandaio Gstaad Gurlitt Gustav Klimt Harald Szeemann Keanu Reeves Kunst Kunstmuseum Basel Louise Bourgeois Maja Hoffmann Maria Lassnig Marlene Dumas Melinda Nadj Abonji Monte Verità Nachtkritik Oprah Winfrey Pipilotti Rist Schweizer Architektur Schweizer Film Schweizer Kunst Schweizer Literatur Shakespeare Simon de Pury Thomas Hirschhorn Ugo Rondinone Urs Fischer Valentin Carron Warhol Weltwoche Next Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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Neue Kunstrituale in Rio

Neue Kunstrituale in Rio Ewa Hess | 4. Februar 2013 – 07:44 In Rio de Janeiro erwacht eine neue Kunstszene – anlässlich einer Reise im Zusammenhang mit der bevorstehenden Eröffnung der Casa Daros im Quartier Botafogo habe ich mich mal unter dem Zuckerhut umgesehen. Foto: Fred Merz/Rezo Rio ist eine Schleuder. Das behauptet der Künstler José Bechara. Und er muss es wissen, denn er schaut täglich von oben auf seine Heimatstadt. Auf der Terrasse seines Ateliers im Villenviertel Santa Teresa breitet er Leinwände vor uns aus. Eine tropisch verschleierte Sonne legt sich derweil zu Füssen des Zuckerhuts schlafen. «Die lateinamerikanische Kunst», sagt José und unterstreicht die Aussage mit einer dezidierten Bewegung seiner kubanischen Zigarre, «wird von Rio aus die Welt erobern.» Denn nur von hier aus fliegen Ideen mit Zentrifugalkraft in die Welt – wie einst der entspannte Rhythmus des Bossa nova. Darum sei es klug von den Schweizern, mit ihrer Casa Daros nach Rio zu kommen. Bechara selbst ist ein cooler Typ mit Dächlikappe und rauer Stimme. Jeder seiner Sätze klingt wie ein Sprichwort. «Geld kommt nach Rio wegen seiner Ölfelder», sagt er etwa, «Künstler aber kommen nach Rio, weil diese Stadt bereit ist, sich zu verschwenden.» Obwohl keines seiner eigenen Werke von Daros Latinamerica angekauft wurde, ist er auf die Sammlung gut zu sprechen. Er ist überzeugt, dass es ein Fehler der Kunstszene war, die Gründung eines Ablegers des Guggenheim-Musems in Rio, damals 2003, durch Proteste zu verhindern. «Abwehr», sagt er, «ist eine so altmodische Idee.» «Ist der Umbau der Casa Daros endlich fertig?», will Bechara jetzt wissen. Ein Schaufenster für Kunst verschiedener lateinamerikanischer Länder in Rio einzurichten, hält er für eine grossartige Idee. Fügt aber nach einigem Nachdenken hinzu: «Falls es funktioniert.» Der Nachsatz ist berechtigt. Die Kunstszene Rios ist bisher eine recht überschaubare Gemeinschaft. Sie organisiert sich rund um das Museu de Arte Moderna (MAM Rio), einer von Brasiliens grossartig kühlen, modernistischen Betonbauten im Quartier Flamengo unten am Meer. Mit seinen 200 000 Eintritten pro Jahr erlaubt das Beispiel des Museums keine brillante Prognose für die hochfliegenden Daros-Pläne, die mit dem Potenzial einer kunsthungrigen Sechs-Millionen-Metropole rechnen. Dass aber Kunst, Geld und Macht in Rio gerade anfangen, Gefallen aneinander zu finden, das lässt sich beim Besuch im Haus auf Betonpfeilern nicht übersehen. Der Enkel des Medienmoguls buhlt um Museumssponsoren Der Aufsichtsrat-Präsident des Museums, Carlos Alberto Gouvea Chateaubriand, empfängt seine Besucher im Restaurant im ersten Stock. Sein Grossvater, Francisco de Assis Chateaubriand, war einer der einflussreichsten Männer des Landes, ein gefürchteter Medienmogul der Nachkriegsjahre, der als «brasilianischer Citizen Kane» in die Geschichte einging. Im neuen, um eine vorzeigbare politische Korrektheit bemühten Brasilien von heute steht sein Name für alles, das es zwar noch gibt, aber nicht mehr geben sollte: Erpressung, Korruption, Bereicherung durch Macht. Den Namen von Napoleons Botschafter Chateaubriand hat der damalige Emporkömmling aus Nordostbrasilien als Jüngling für sich usurpiert – er ist in der Familie geblieben. Das nach dem gleichen Mann benannte Stück Fleisch wird im Museumsrestaurant Laguiole nicht serviert, dafür ein hauchzarter Blanc manger aux truffes. Wenn man die Vorspeise lobt, ruft der Präsident mit einem Fingerschnippen den Koch, der im perfekten Französisch das Rezept verrät. Alles hier ist darauf ausgerichtet, die Reichen und die Einflussreichen zu verwöhnen. Denn sie sollen zahlen – Staatssubventionen für Museen stehen im Boomland Brasilien nicht zuvorderst auf der politischen Agenda. Weder das MAM Rio noch das auf der anderen Seite der Guanabara-Bucht gelegene, von Brasília-Planer Oscar Niemeyer erbaute Museu de Arte Contamporânea de Niteroi, erhalten Budget-Zuwendungen. Für jede Ausgabe muss ein Sponsor her. Der zerschlissene Spannteppich im Innern des in jedem Touristenführer als Weltwunder gepriesenen Niemeyer-Baus in Niteroi erzählt von diesen Zuständen. Da hat es das MAM Rio besser. «Ich weiss, wie man mit diesen Leuten spricht, damit sie uns Geld geben», sagt der Enkel des Medienzaren und prostet dem Telenovela-Produzent Luiz Barreto zu, der gerade hereinkommt. Grossvater Chateaubriand pflegte die Industriemagnaten seiner Zeit zu erpressen, um Modiglianis, Tizians und Picassos fürs Museum in Sa?o Paulo zu kaufen. Heute undenkbar – und doch wecken diese ältere Herren in hellen Anzügen, die im Museumsrestaurant ein- und ausgehen, einschlägige Mafiafilm-Klischees. «Wie geht es der Tochter, Mario?», «Setzt dich zu uns, Paulo»: – damit sind der mächtige Chairman des Energieunternehmens Enel Endesa, Mario Santos, oder der CEO des Elektrizitätsgiganten Light, Paulo Roberto Pinto, gemeint. Einander in ihrer weichen Sprache Witzchen und Koseworte zurufend, kontrastieren diese Patriarchen mit den kargen Räumen des Museums, wo einst, in den 60er- und 70er-Jahren, zur Zeit der Militärdiktatur, Oppositionelle zusammenkamen «um zu besprechen, was getan werden musste und wer gerade verhaftet worden ist» – wie uns der Künstler Antonio Dias erzählt. Dias ist der Doyen der Kunstszene in Rio. Vor der Verfolgung des Militärregimes flüchtete er nach Europa, lebte lange in Mailand. Er ist jetzt 69 Jahre alt und krank. Er hat sich ein Auge verletzt, bei der Behandlung wurde Krebs diagnostiziert. Vor zwei Jahren kam er zurück, nach Hause, um hier wieder heil zu werden. Er ist der Meister Yoda von Rios Kunstszene, ein Weiser, der in Rätseln spricht. Die um Jahrzehnte jüngere italienische Frau Paola und Tochter Nina gehen im Haus umher, schwatzend, rauchend, Getränke schlürfend. Die Kunstvermittlungskurse in der Favela laufen schon Dias ist ein typischer Daros-Künstler. In der von Ruth Schmidheiny und Hans-Michael Herzog angelegten Sammlung lateinamerikanischer Kunst ist diese Generation bisher am stärksten vertreten. Die ganz jungen Künstler sind den bedächtigen Einkäufern oft noch nicht «reif» genug, haben die Probe der Zeit noch nicht bestanden. Die Werke älterer Künstler, etwa der beiden Säulenheiligen der brasilianischen Moderne, Helio Oiticica oder Lygia Clark, waren im Jahr 2000, als Daros Latinamerica anfing, bereits sehr teuer. «Dennoch», erklärt Hans-Michael Herzog, «konnten wir uns einige wichtige Positionen dieser Künstler sichern.» Auf die Frage nach der Bedeutung der kommenden Eröffnung der Casa Daros für Rio antwortet Antonio Dias gewohnt vage – ja, das Kulturhaus sei wichtig. Er würde sich wünschen, dass dort eine Kunstzeitschrift initiiert werde. Er vermisse ein Forum. «Die Daros-Leute setzen schon jetzt Standards», gleicht Paola freundlich die nicht gerade überbordende Begeisterung ihres wortkargen Mannes

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2012 in 60 Sekunden

2012 in 60 Sekunden Ewa Hess | 20. Dezember 2012 – 10:09 Youtube ist auch ein Newskanal. Während dem Sturm Sandy wurden 39000 Videos während einer Woche hochgeladen und aus Syrien oder zu Syrien kamen mehr als 350000 Beiträge. Hier ein für Youtube erstellter Zusammenschnitt von Reuters-Newsbildern, die im zu Ende gehenden Jahr relevant waren (oder auch nur populär, wie der blöde Red-Bull-Sprung). https://youtu.be/g1MVjYHpQls About Ewa HessSwiss journalist, Editor Arts @Sonntagszeitung, ZürichView all posts by Ewa Hess » @askewa @PSPresseschau Wunderbares textlein 🍀 thx 4 sharing 08:10:37 PM Mai 30, 2023 von &s in Antwort auf PSPresseschau@GESDA Hackathon 4 the future – Open Quantum Institute in the making. Impressive! https://t.co/hWBdlsEFkd 09:35:19 AM Mai 07, 2023 von &s in Antwort auf GesdaIt’s my #Twitterversary! I have been on Twitter for 13 years, since 26 Nov 2009 (via @twi_age). 01:00:51 AM Dezember 13, 2022 von &s @askewa folgen Neueste Beiträge Baselitz‘ WeltI likePrivate Sales, ein SchattenspielAdieu John BergerTalk mit Jacqueline Burckhardt Blogroll FAQNews-BlogPop MattersRevue 21Support ForumWordPress-Planet Themen Ai Weiwei Amerika Andy Warhol Aphrodite Ascona Baron Heinrich Thyssen Basel Biennale Venedig Bird’s Nest Caravaggio China Fischli/Weiss Fondation Beyeler Frank Gehry Georg Baselitz Gerhard Richter Ghirlandaio Gstaad Gurlitt Gustav Klimt Harald Szeemann Keanu Reeves Kunst Kunstmuseum Basel Louise Bourgeois Maja Hoffmann Maria Lassnig Marlene Dumas Melinda Nadj Abonji Monte Verità Nachtkritik Oprah Winfrey Pipilotti Rist Schweizer Architektur Schweizer Film Schweizer Kunst Schweizer Literatur Shakespeare Simon de Pury Thomas Hirschhorn Ugo Rondinone Urs Fischer Valentin Carron Warhol Weltwoche Next Post Schreibe einen Kommentar Cancel Reply Logged in as Ewa Hess. Edit your profile. Log out? Required fields are marked * Message*

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